Vogelbeobachters Tagebuch — 7.3.12

Vogelbeobachter: Margus Otslinnuvaatleja.ee
Übersetzung ins Englische: Liis
Vom Englischen ins Deutsche: Leonia
 
7. März
Wieder einmal machte ich eine Tour durch die Wälder Virumaas, diesmal in der Tudu-Region. Obwohl es eine Weile so ausgesehen hatte, als ob der Frühling in Kürze hier eintreffen würde, zeigt das Thermometer vor Sonnenaufgang 22 Kältegrade. Abgesehen von den in der Kälte knackenden Bäumen herrschte im Wald totale Stille, die Kälte hatte den ängstlichen Vögeln die Schnäbel verschlossen. Nur beim ersten Halt etwa um sechs Uhr früh pfiff ein  Sperlingskauz (Glaucidium passerinum). Eine ganze Reihe von Stunden verging, bis die wärmende Sonne Spechte und andere Geschöpfe rufen ließ. Ich konnte die Sichtung einiger Weißrückenspechte (Dendrocopos leucotos) und Dreizehenspechte (Picoides tridactylus), Birkhühner (Tetrao tetrix) und Haselhühner (Tetrastes bonasia) notieren.
 
Die Ruinen des einst prächtigen Schulgebäudes von Peressaare. Von den ehemaligen Bauerngehöften sind meist nur noch von Sträuchern überwucherte Fundamente übrig. (7.3.2012)
 
Durch Zufall verirrte ich mich heute in das Siedlungsareal von Peressaare, dass in den Dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts auf Initiative Präsident Päts begründet wurde. Während seiner Zeit wurden hier mehr als 100 Bauernhöfe mitten in den Wäldern angelegt. Heute sind nur noch wenige Gebäude übrig geblieben und der Wald erobert sich das verlassene Gebiet zurück, nur Tiere streunen zwischen den überwucherten Fundamenten. Das prächtige Schuldhaus, 1938 fertiggestellt, ist seit einem Brand vor einigen Jahren eine Ruine. Der Wald beginnt auch hier sich darum zu schließen, rund um das Schulhaus hämmert der Weißrückenspecht (Dendrocopos leucotos), pfeift der Sperlingskauz (Glaucidium passerinum) und schnarrt der Tannenhäher (Nucifraga cariocatactes).
 
Schulaula von Peressaare (7.3.2012)


 

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