Leben der Seidenschwänze in dem kalten Vorfrühlingswinter ist kein Zuckerschlecken. Alle Beeren sind, bis fast auf die letzte aufgefressen, nur hier und da werden noch auf einem einsamen Schneeballstrauch Bündel gefunden, oder einige jämmerliche Beeren am Vogelbeerbaum. Die Beeren des Schneeballstrauches sind nach den harten Frösten süß geworden und zahlreiche Marmeladenköchinnen wissen, wie man daraus köstliche gesunde Marmeladen kocht. Tee aus Schneeballbeeren hilft sogar gegen Erkältung und Fieber. Doch die rohen Beeren haben einen großen Nachteil – sie sind sehr wässrig, und im Frost verwandeln sie sich in Eisbeeren. Solch eine Handvoll Eisbeeren müssen die Seidenschwänze sogar bei hartem Frost schlucken - ungefähr das Gewicht des Vogels jeden Tag. Sie können an sich selbst testen, wie Sie sich bei -20°C Frost fühlen, wenn Sie ein oder zwei Kilo Beerensorbet auf einmal schlucken. Die Seidenschwänze nehmen nach solch einem Kraftakt einen bösen Vogelblick an und zittern, also ob sie im Begriff wären zu platzen. Wenn sie ihren Schnabel öffnen kommt Dampf heraus und das Klirren der Eiskristalle steigt in die Atmosphäre.
Von T.H. Ilves wird gesagt, dass die Esten viel besser managen sollten als die „Argerlichen Vögel“. Nachdem die Esten für eine immer häufiger gefährdete Art gehalten werden, sollten wir mehr Eugenik denken. Der GME – gentechnisch veränderte Este – repräsentiert vielleicht die besten Gene, die es im Tierreich gibt. Von den Seidenschwänzen könnten Kältetoleranz Gene zum GMW übertragen werden. Noch nötiger wäre für einen Esten die Fähigkeit der Seidenschwänze schnell Alkohol abzubauen – das würde bedeuten die Alkohol Dehydrogenase als auch die Acetydehyde Oxydase zu leihen. Und schließlich könnte der GMW mit einer wunderschönen Krone dekoriert werden.