Im Mai flatterte die Frühjahrsgeneration mit orange-schwarz gemusterten Flügeldecken (siehe Foto am Ende des Artikels) an Waldrändern und Straßen herum. Landkärtchen verbreiteten sich hier von Osten aus vor etwa einem Jahrhundert.
Anfang Juni legten die Weibchen ihre Eier auf Brennnesselblätter; aus den Eiern schlüpften schwarze und pelzige Raupen, die sich auch von den Nesseln ernährten. Etwa eine Woche als Puppen und nun Ende Juli sind die Vertreter der zweiten Generation da: sie haben bereits schwarz-weiß gemusterte Flügeloberseiten.
Wenn wir Individuen einer Art begegnen, die im Frühling und im Sommer verschieden aussehen, nennen dies Wissenschaftler saisonalen Dimorphismus. Übrigens haben sie früher gedacht, sie gehörten zu verschiedenen Arten.
Neben der Färbung gibt es ein paar kleinere Unterschiede zwischen den Generationen. Landkärtchen der Herbst-Generation sind ein wenig größer, die Flügelform ist ein wenig anders und die Körperfarbe ist zusammen mit der Farbe der Flügel dunkler geworden.
Die Flügelspanne liegt bei 3-4 Zentimetern. Auf der Oberseite der schwarzen Flügel gibt es ein nicht zusammenhängendes cremefarbenes Band, auf den Hinterflügeln ist das Band ziemlich breit. An den Flügelrändern kann man oft ein schmales, nicht zusammenhängendes orangefarbenes Band sehen; Flügelsäume sind schwarz und weiß gemustert.
Landkärtchen
Mit Arnes Foto kann jeder die Unterseite der Flügel beschreiben.
Die schwarzgemusterte Sommergeneration kann mit Eisvogel-Schmetterlingen (Limenitidinae) ebenso wie mit Schillerfaltern (Apaturinae) verwechselt werden, aber die sind viel größer als Landkärtchen. Die Unterseite der Flügel zu beachten verhindert Fehler..
Landkärtchen überwintern als Puppen, nicht als Imagos.