When the idea to this page was born, I immediately had an article in mind which Liis thankfully translated for us. Now this and I hope other articles like that will have a home here.
To begin what hopefully will be a fruitful exchange, I have translated Liis' translation of the article which was published about the ringing of the BS storklets in July.
Als diese Idee geboren wurde, hatte ich sofort einen Artikel im Kopf, den Liis dankenswerterweise für uns übersetzt hat. Ich hoffe, dass ab jetzt dieser und andere Artikel wie dieser ein Heim haben wird.
Um zu beginnen, was hoffentlich ein fruchtbarer Austausch werden wird, habe ich Liis Übersetzung des Artikels übersetzt, der zur Beringung der Schwarzstorchjungen im Juli erschienen ist.
viewtopic.php?p=112856#p112856
Eesti Päevaleht, July 8,
Besuch bei Tiina und Tiit oder Beringung der gefährdeten Schwarzstörche
Schwarzstörche sind Symbole der alten unberührten Natur Estlands. Die meisten von uns haben sie noch nie gesehen. Eesti Päevaleht stellt Ihnen diese herrlichen Vögel vor.
Ulvar Käärt, Reporter; 08. Juli 2011 06:00
http://www.epl.ee/artikkel/600455
Foto – im Originalartikel - Arno Mikkor
Wir sind zusammen mit den Eagle Club Mitgliedern Urmas Sellis und Renno Nellis unterwegs, um ein Schwarzstorchennest zu kontrollieren; unser Ziel ist die Heimat des Schwarzstorchpaares Tiina und Tiit, in Läänemaa in der Nähe von Palivere.
Neben dem Beringen der Jungstörche muss der Fokus der Web-Kamera, die das Nest überblickt und Bilder ins Internet sendet, neu eingestellt werden, müssen die Batterien gewechselt und die Solarpanele, die die Batterien aufladen, müssen zu einer besseren Position gebracht werden.
Beim Erreichen des Waldrands von Tiina und Tiits Heimatwald, bemerken Urmas und Renno sofort einen Storch, der über die fernen Felder in Richtung des Nestes fliegt. Daraus können sie folgern, dass etwa drei Stunden Zeit bleiben, um die geplanten Arbeiten zu erledigen: in diesen Intervallen kommen die Erwachsenen in der Regel um Nahrung für die Jungen zu bringen.
Tiina und Tiits Nest befindet sich in einem Laubwald, der in seiner Art an einen tropischen Dschungel erinnert, mit alten stämmigen Eichen, die in die Höhe streben. Unter ihnen wachsen Haselnusssträucher, die den Boden im Schatten halten. Unter diesem Baldachin aus Blättern, der Schutz vor Storchenaugen bietet, können die Batterien, die notwendig sind für das Laufen der Web-Kamera, sicher ausgetauscht werden.
Das voluminöse Nest, weiß lackiert mit Exkrementen der Schwarzstörche, thront in der Krone einer großen Eiche, in einer Gabelung weitverbreiteter Äste. Urmas warnt uns - wenn einer der Erwachsenen auftauchen sollte, müssen wir stehen bleiben, so unauffällig und still wie möglich.
Viel-Kind-Familie
Andernfalls könnte der gestörte Storch einige Zeit dem Nest fernbleiben und die Jungen würden in einer Zeit des schnellen Wachstums Hunger leiden.
Durch ein Fernglas beobachtet, blicken vier recht storchähnliche, aber immer noch weiße und flaumig-gefiederte Störche in spe herab, sie sind ein wenig mehr als einen Monat alt. Gewöhnlich gibt es 2 bis 3 Küken in Schwarzstorchnestern, vier Sprösslinge sind eine respektable Leistung. Und da die Schwarzstörche jedes Jahr nur in 6-7 Nestern in ganz Estland Junge aufziehen, haben es Tiit und Tiina wirklich sehr gut gemacht.
Anfangs sind die Vögel ruhig und zur Reglosigkeit erstarrt, auf zwei Beinen stehend studieren sie die Wesen, die am Boden zum Nest gekommen sind. Dies ist immerhin ihre erste Begegnung mit Menschen. Aber als Urmas, mit speziellen Steigeisen an seinen Füßen, auf den Baum klettert und seinen Kopf über den Rand des Nestes hebt, lassen die Störche in spe instinktiv eine laute, stimmgewaltige, bedrohlich-quengelnde, bizarre Mischung aus Bass-stimmigem Quaken, Grunzen, Schnabelklappern, Piepsen und Fiepen, los.
Obwohl die Störche einem Eindringling mit ihren scharfen Schnäbeln auf Kopf und Gesicht schlagen könnten, kommen diese Vögel zum Glück nicht auf diese Idee.
Zu Beginn stellt Urmas das Web-Kamera-Bild, das unscharf geworden ist, wieder schärfer. Dabei wird er von EENet Datennetzexperten Urmas Lett irgendwo im Büro unterstützt. Urmas Lett leitet per Telefon an, wo und wie weit der Fokus eingestellt werden muss.
Danach breitet Urmas seine Jacke auf den Störchen aus um sie zu beruhigen und holt sich einen nach dem anderen zur Behandlung: Beringen, Wiegen, Flügel- und Schnabellänge messen, und schließlich eine Feder von jedem Vogel für die Bestimmung des Geschlechts und für die Genforschung. Keiner der Störche widersetzt sich ihm.
Auf dem linken Bein bekommen Tiina und Tiits Nachkommen weiße Kunststoff-Ringe mit den Nummern 711C, 711J, 711F und 711T und auf dem rechten Bein - wie alle Vögel die in Estland beringt werden - ein Aluminium-Ring auf dem "Estonia Matsalu" und ein eindeutiger Code aufgedruckt sind.
Schnabel am Kopf
Es stellt sich heraus, dass die Unterschiede in der Entwicklung des ersten und letzten Storches – in Abständen von bis zu drei Tagen geschlüpft – beachtlich sind: das Gewicht des ältesten Vogel bereits mehr als zwei Kilo, der jüngste wiegt nur halb so viel.
Nachdem die Ringe an den Beinen sind und Urmas seine Jacke – die über die Störche ausgebreitet war – wieder selbst anhat, bleiben die Vögel unbeweglich und mit offenen Augen nebeneinander liegen. Dies ist ein Schutzreflex – ein Feind könnte die "leblosen" Körper liegenlassen.
Aber bevor Urmas nach unten klettern kann, geben die Nerven des unternehmungslustigsten Storches nach. Der zähe kleine Vogel steht auf und versucht Urmas mit dem Schnabel auf den Kopf zu schlagen. Manch einer mag fragen, ob es ein Argument dafür gibt, die Störche jetzt mit Beringen zu stören. Es gibt. Es ist sogar notwendig, weil gerade das Beringen es ermöglicht, sie später zu erkennen und gleichzeitig wissen, wo sich diese Vögel, einer vom Aussterben bedrohten Art, bewegen und welche Gegenden von lebenswichtiger Bedeutung für sie sind.
Nachdem die Solaranlage an einen sonnigeren Platz umgesetzt worden ist, die heruntergekommenen alten Batterien, jede mit einem Gewicht von 36 Kilo, auf den Rücken gesetzt waren, und alle zum gehen bereit waren, kommt der erste Erwachsene zurück, bringt einen Fisch mit. Ihm scheinen die Ringe, die mittlerweile an den Beinen der Jungen erschienen sind, nicht aufzufallen. Informationen hierzu kamen von den Storch-Kamera-Fans – den Storkaholics – die Tag und Nacht ein Auge auf dem Nest haben.
Jeder ist willkommen, die Entwicklung von Tiina und Tiits Jungen im Internet unter
http://www.looduskalender.ee zu verfolgen, bis zur ersten Woche im August. Zu dieser Zeit sollten sie groß genug sein, damit zu beginnen, sich auf die erste große Bewährungsprobe in ihrem Leben vorzubereiten - nach Afrika oder dem Nahen Osten zu fliegen.
Ständig sinkende Zahlen
Schwarzstörche (Ciconia nigra) ähneln den Weißstörchen, die in Estland sehr zahlreich sind, sind aber etwas kleiner, mit einem schwarzen Hals und Flügelunterseiten.
Die Erwachsenen sind ab dem unteren Teil der Brust bis zu den Unterschwanzdecken weiß. Alle anderen Teile des Gefieders sind schwarz (mit einem starken lila-grünen metallischen Glanz), der Schnabel und Beine rot.
Die Menschen in früheren Zeiten glaubten, dass die scheuen und selten gesehenen Waldbewohner den Tod vorhersagten.
Das Grundnahrung der Schwarzstörche sind Fische und Amphibien, die sie in kleinen Waldflüssen und Bächen fangen. Sie werden weniger häufig an Seen und Teichen oder im seichten Meerwasser und in überschwemmten Wiesen gesehen.
Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die männlichen Vögel bis zu 40 Kilometer zu guten Jagdgebieten fliegen. Nistplätze befinden sich in größeren Wäldern weit entfernt von menschlichen Siedlungen.
Schwarzstörche sind Zugvögel. Die Männchen können Anfang April in Estland ankommen, schon bevor Eis und Schnee geschmolzen sind.
Nach der Ankunft beginnen die Männchen sofort damit, das Nest in Ordnung zu bringen, um die Zustimmung der bald ankommenden Weibchen zu gewinnen.
Nicht alle männlichen Störche finden eine Partnerin in Estland, das an der nördlichen Grenze des Verbreitungsgebietes der Schwarzstörche liegt.
Zu Beginn der 1980er Jahre wurde die Anzahl der schwarzen Störche auf 250 Paare geschätzt. Derzeit wird angenommen, dass es nur bis zu 80 Paare sind.