Video aufgezeichnet von Urmas Lett, www.eenet.ee
Übersetzung ins Englische Liis; vom Englischen ins Deutsche Leonia
Estnische Version publiziert 10.1.2019
Das besonnene Verhalten eines Schakals am Köder
Goldschakal Šaakal oder harilik šaakal Canis aureus
Wir versprachen, den Einfluss der Schakale in Estland auf die umliegende Naturvielfalt vorzustellen.
Ein wenig zum Äußeren des Schakals. Im flauschigen Winterfell sehen diese Kaniden viel dunkler aus als im Sommer. Die Männchen sind ein wenig größer als die Weibchen, aber verglichen mit ihren natürlichen Feinden, den Wölfen, sind sie niedriger, kleiner und leichter.
Schulterhöhe bis zu einem halben Meter, durchschnittliche Körperlänge fast achtzig Zentimeter, Gewicht um die zehn Kilogramm (mehr oder weniger abhängig vom Alter) und der Schwanz etwa einen Viertelmeter lang.
Die Ranzzeit sollte in der zweiten Januarhälfte beginnen; wir könnten einige Hinweise durch die Webcam erhalten. Was dann geschieht, kann dann ausführlicher vorgestellt werden.
Nun zum Einfluss der Allesfresser auf die Umgebung. In den Küstenwiesen von Läänemaa dürften die wenigen Schakale den Überfluss an Brutvogelarten noch nicht spürbar beeinflussen. Sogar eher im Gegenteil, weil Schakale Füchse und Marderhunde aus ihren Revieren vertreiben.
Im Frühjahr suchen die Schakale nach Rehkitzen in den ersten Lebensmonaten; später können sie Rehe nicht mehr erbeuten. Es sollte auch beachtet werden, dass ein Schakalpaar erfolgreichere Jäger sind als ein einzelner Schakal.
Ein zahlenmäßiger Anstieg könnte für die Schafzüchter, die ihre Herden auf den naturnahen Weiden halten, eine Last werden — es gibt keinen einfachen Weg, die Schafe zu schützen. Wenn Wölfe oder Hunde eine Schafherde angreifen, werden sie möglichst viele Tiere reißen; Schakale jedoch töten nur ein einziges Lamm oder Schaf.
In jedem Fall gibt es eine neue Art in unserer Umgebung, die von allein hergekommen ist, und wir werden versuchen, ein Auge auf ihre Lebensweise zu behalten.