Dachs Geschichte von unseren südlichen Nachbarn geschrieben von Ineta aus Riga

Ich habe meine Kindheit in Vidzeme verbracht. Ich hatte zwei Schwestern. Wir drei bildeten eine richtige Mädchen „Brigade“. Als wir noch nicht in die Schule gingen, verbrachten wir unsere Tage damit, in den fernen Feldern und Wäldern um Cesvaine herum, zu vagabundieren. Unsere Ausflüge in die Natur waren so natürlich wie das Wachstum und die Blüte einer Pflanze. Eines der Ziele unserer Wanderungen war immer das Dachs Hügelchen. Es war mitten in den Feldern, auf dem höchsten Punkt von alten Eschen beschattet. Für uns wirkten diese Bäume sehr groß. In der Mitte des Hügels gab es einen Dachsbau, das erzählten die Erwachsenen. Jahr für Jahr gingen wir dort auf Pilgerreise in der Hoffnung den Dachs zu sehen. Auf dem Weg dorthin waren wir immer aufgeregt und voller Hoffnung – endlich werden wir das geheimnisvolle Wesen sehen. Wir hatten auch etwas Angst was wir tun sollten, wenn wir den Dachs sehen. Bis heute erinnere ich mich an den Geruch um den Dachsbau. Jetzt zurück denkend bin ich jedoch nicht sicher, ob es Dachsgeruch war und ob stattdessen möglicherweise Füchse in dem Bau wohnten. Das kleine Hügelchen hätte genauso gut ein Bau sein können der Füchsen gehörte.

Remek Meeli kommentiert: Im Fall des Dachs Hügelchens könnte es wirklich ein Bau gewesen sein, der Füchsen gehörte, denn eine Dachshöhle riecht nicht. Der Dachs ist ein sauberes Tier der eine spezielle Toilette für sich baut. Natürlich könnte ein Dachs in denselben Bau gewohnt haben, doch wenn es nur eine Öffnung gab, dann war es wahrscheinlich ein Fuchsbau. Der Bau eines Dachses kann auch dadurch identifiziert werden, ob eine Furche in der Öffnung ist. Ein Dachs säubert ständig seine Wohnung und dadurch entsteht eine Furche.

Lernen Sie den Dachs kennen hier!

Foto von Tarmo Mikussaare