Über Hummeln im April

Text: Meelis Uustal
Foto: Eneli Viik
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit
 
 
Die ersten Hummel Weibchen des Jahres treffen wir immer mittags an einem sonnigen Apriltag. Nur wenn die Temperaturen im Schatten ungefähr auf +10 Gradsteigen kann man ein vertrautes tiefes „tou-tou“ Summen in der Nähe der ersten blühenden Krokusse oder Huflattiche hören. Selbst ohne den ‚Summer‘  anzuschauen ist es klar, dass das nur eine Hummelkönigin sein kann. Der Lebenszyklus der Hummeln beträgt nämlich ein Jahr: nur die Hummelköniginnen, die während des vergangenen Jahres geboren sind, werden den Winter überleben. Jetzt beginnen sie schnell ihre erste und letzte Hummelkolonie zu gründen. Vor der Überwinterung haben die jungen Hummelköniginnen sich schon verpaart (im Herbst letzten Jahres ist die Hummel Gruppe, die während des vergangenen Sommers aktiv war, umgekommen – die alten Hummel Weibchen genau wie die Arbeiterinnen und Drohnen).
 
 
Die weiblichen Hummeln  die bis jetzt überwintert haben, kennen nur zwei Ziele: wo den nächsten Nektar zu finden und wo ein neues Nest zu errichten. Die Nahrung des frühen Frühjahrs ist sehr wichtig. Bevor die weibliche Hummel nicht ihren Hunger gestillt hat, ist sie nicht bereit, Eier zu legen – das dauert einige Wochen. So ist es für die Hummeln wichtig das Aufwachen mit dem Blühen der Weiden zu koordinieren.
 
Hummeln überwintern in der Erde oder unter Laubanhäufungen, im alten Nest, an einem passenden feuchten Hang, Richtung Norden, zwischen Baumwurzeln, in Mauerhöhlen, zerfallendem Holz. Wenn eine Hummel einen zu warmen Überwinterungsort gewählt hat, wacht sie schon in den ersten warmen Frühlingstagen auf, sogar im März, doch zu dieser Zeit gibt es nirgends Nahrung. Dieses Jahr wurde die erste Hellgelbe Erdhummel (Bombus lucorum) bereits während der ersten Wärmewelle im März gesehen.
Während der Blüte der Weiden kann man oft große pelzige weibliche Hummeln herumfliegen sehen, als ob sie die Situation überprüfen wollten. Sie sind auf der Suche nach einem neuen Nistplatz für sich. Einige Arten fliegen sehr niedrig über dem Boden, scannen jede Bodenwelle auf der Oberfläche, andere umkreisen Holzstöße, Schuppen und Dachrinnen. Die Suche dauert mehrere Tage. Dass sich eine Hummel wirklich in unserer Nähe zum Brüten niedergelassen hat, werden wir erst wissen, wenn wir das Treiben von Hummel Arbeiterinnen bemerken, irgendwann im Mai-Juni.


 

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