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Baummarder – Honigdieb
Text: Kristel Vilbaste
Foto: Arne Ader
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit
Das kalte Wetter hat die Tiere der Familie Wiesel gezwungen herauszukommen um nach Futter zu suchen. Der Schrecken kleiner Vögel und Tiere, der Baummarder, ist auch unterwegs. Die Ausbreitung von Tollwutimpfungen, die für Füchse gedacht war, hat die Anzahl der Baummarder auch deutlich erhöht, nachdem auch die Jagd nachgelassen hat.
Im Spätwinter – Vorfrühling richten die Baummarder für Imker viel Schaden an. Durch Kauen auf dem Holz kann der Marder Luft- und Flugöffnungen und andere Risse in Bienenstöcke verursachen, wo immer er seine Zähne hineinschlagen kann. In den meisten Fällen zerstört ein Marder schnell ein ganzes Bienenhaus, frißt sowohl die Bienenvölker als auch den Honig.
Der Baummarder ist ein katzengroßes Raubtier. Sein Körper ist schlank und kräftig, der Schwanz flauschig, 17-26 cm lang. Die spitzen Ohren sind vergleichsweise groß. Das Fell ist dickt, flauschig, meist dunkelbraun. Der große gelbe oder orangefarbene konische Fleck, „Lätzchen“, an der Kehle und Brust ist ein Blickfang. Im Winter sind die Sohlen der Füße mit dichtem Haar bedeckt. Der Baummarder kann mit dem Steinmarder (Martes foina) verwechselt werden, der immer häufiger im westlichen und nordwestlichen Estland gesehen wird. Der Steinmarder ist größer als der Baummarder, mit einem weißen Brustfleck der oft gegabelt bis zu den Beinen reicht; Die Sohlen der Steinmarder sind sogar im Winter haarlos. Der Baummarder wird im zweiten Lebensjahr geschlechtsreif. Die Paarungszeit ist im Juni-Juli und die Jungen werden im April-Mai geboren.
Der Baummarder lebt in einer Vielzahl von Waldarten als auch in Gehölzen (Haselnuss, Wachholderbestände). Er meidet auch nicht menschliche Siedlungen, lebt manchmal, wie der Steinmarder, in Dachböden und in Nebengebäuden. Im Wald nistet und schläft er in Baumhöhlen und in Nestern von Eichhörnchen oder Vögeln. Er ernährt sich von kleinen Säugetieren, Vögeln und ihren Eiern, Amphibien, Insekten. Im Herbst sind Beeren und Samen wesentlicher Teil der Ernährung.
Basierend auf Studien von Ende der 1950-iger, war die Anzahl der Baummarder etwa 1000-2000 Individuen, danach erhöhte sie sich; bis 1960-1985 blieb es bei ungefähr 3000-4000 Individuen. Nach dem Verbot Beutetiere mit Fußfallen zu fangen stieg die Anzahl in Estland auf 5-6 Tausend, im Jahr 1995 die Höchstzahl erreichend. Überwachungsdaten zufolge gab es da fast 7000 Individuen. In der zweiten Hälfte der 1990-iger sank die Zahl etwas, in den letzten Jahren hat sie wieder zugenommen. Etwa 600 Baummarder werden jedes Jahr durch Jagd getötet.