Während des Winters sind Sperber und Habicht die einzigen Greifvögel aus der Ordnung der Falconiformes in Estland. Wir werden diese beiden Flugkünstler vorstellen — sie sind leicht miteinander zu verwechseln, am meisten das Sperberweibchen und das Habichtsmännchen. Der Grund für diese Vorstellung ist einfach, beide wurden bereits in ruhigeren Stadtrandlagen beobachtet. Die Opfer dieser Greifvögel an solchen Stellen sind Singvögel und Haustauben, aber auch Mitglieder der Rabenfamilie werden attackiert. Wie üblich bei den Falconiformes sind die Weibchen ein wenig größer. Die Überwinterungszahl wird auf tausend bis zu mehreren tausend Individuen geschätzt. Die Anzahl der Habichte ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen; sie konkurrieren nicht nur mit dem Sperber um die Nahrung, obwohl größer und stärker, sind sie auch direkte Feinde derer, vor denen man sich besser verbirgt, wenn sie auftauchen.
Die Größe des Sperbers ist mit der der Dohle vergleichbar. Das Männchen ist leicht an seiner rostfarbenen, quer gebänderten Unterseite erkennbar. Das Brustgefieder des Weibchens ist grau gebändert und die Farbe der Unterseite ist ähnlich der des Habichts, aber mit einem schmaleren Schwanz. Die Jungvögel ähneln dem Weibchen. Sperber haben gelbe Augen; auf Arnes Foto können wir eine vorläufige Identifizierung vornehmen. In der Nähe von Gärten ist der Sperber der am häufigsten zu beobachtende Greifvogel, und es ist nicht ungewöhnlich, dass sie in der Nähe von Winterfutterstellen jagen, wo ihre Beute sich versammelt. Ein Sperberweibchen, ungefähr um ¼ größer als das Männchen, ist sogar in der Lage, Haustauben zu töten. Die Beute wird mit den Fängen getragen weggeschafft. In der Natur halten sie sich an die Ränder offener Landschaften; von den kleinen Nagern scheinen Rötelmäuse die beliebtesten zu sein.
Singvögel werden im Flug gefangen und der Erfolg des Angriffs hängt von Geschwindigkeit und Überraschung ab, wenn die Beute aus einem Vogelschwarm am Boden herausgegriffen wird. Der kleine und schlanke Sperber macht extrem schnelle Flügelschläge und nähert sich seiner Beute sehr dicht über den Boden fliegend im Gleitflug. Ihre Fähigkeit, Hindernissen im Wald auszuweichen, ist erstaunlich. Die Erklärung ist wie zu erwarten: Sperber haben eine außerordentlich gute Sehfähigkeit, die Augen sind sehr groß, an den Seiten des Kopfes liegend und sehr beweglich. Die Fokussierungsfähigkeit der Linse ist um ein Vielfaches schneller als beim Menschen, und damit auch die Reaktionsgeschwindigkeit. Wissenschaftler meinen, dass Sperber Farben unterscheiden können.
Zum Habicht folgt bald mehr.