Text und Bilder von der Pfadkamera
Tiit Hunt, www.rmk.ee
Tonaufnahme Kessu Kärvet
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit

Das Äußere des Schakals ist irgendwie zwischen einem Wolf und einem Fuchs, Gewicht 7-15 kg, Körperlänge bis zu 105 cm und der Schwanz deutlich kürzer, als der eines Fuchses.
Wie kam der Schakal überhaupt nach Estland?
Ganz sicher waren sie schon hier bevor der erste bestätigte Nachweis aus Läänemaa die Zoologen erreichte.
Ullasat Mann Andru, ein aufmerksamer Beobachter der Natur, erinnert sich daran, wie er mit seiner Tochter in dem verschneiten späten Winter von 2010 in einem Feld nahe seines Zuhauses “unheimlich heulende Füchse“ gehört hat. Es schien seltsam und zu der Zeit hat er noch nicht einmal davon geträumt dieses mit Schakalen in Verbindung zu bringen. Als er über seine Beobachtungen mit einem Biologen sprach, wurde er scherzhaft aufgefordert, weniger Alkohol zu trinken. Jetzt, im Rückblick, hat er keinen Zweifel, dass die Tiere, die er für Füchse gehalten hat, Schakale waren. Ein Jahr später hatten sie einen Wurf in einem Steinhaufen am Rande des Feldes, in den folgenden Jahren im Wacholderdickicht an der Küste.
Im Spätsommer können jetzt fast jeden Tag und jede Nacht die Rufe von Alttieren und Jungtieren in dem Gebiet gehört werden.

Wie viele Schakale können jetzt in Estland sein?
Mit Sicherheit kann man sagen, dass Schakale sich in Läänemaa und Pärnumaa vermehren. Annehmend, dass das Schakal Paar durchschnittlich 4-5 Junge pro Jahr hat, die Sterberate nicht in Betracht ziehend, sollte der Nachwuchs der Läänemaa Paares, von 2011 an, insgesamt bei ungefähr 25 liegen, zusätzlich zu den Jungen ihrer „Kinder“ und „Enkel“.
Vom Kreis Pärnu sind Würfe aus den letzten drei Jahren bekannt. Sie könnten sicherlich auch in weiteren Gebieten sein, da Informationen über Schakale, nachgewiesen auf unterschiedliche Art und Weise, aus anderen Orten in Läänemaa und Pärnumaa als auch Saaremaa, Ida-Virumaa und Viljandimaa kommen. Keiner weiß wirklich, wie viele es zur Zeit gibt.

Die nächstgelegenen Lebensräume von Goldschakalen waren im Kaukasus, Moldawien, Ungarn, Österreich, der Tschechischen Republik, Ostukraine. In diesen Gegenden erhöhte sich ihre Anzahl und damit wird eine Tierart nach neuen passenden Lebensräumen suchen und so ihren Bereich erweitern. Dass Schakale plötzlich Tausende von Kilometern weiter weg vorkommen, erscheint wie ein Wunder. Eine Parallele könnte der Marderhund sein, dessen Verbreitungsgebiet sich enorm erweitert hat, sowohl mit menschlicher Hilfe, als auch „auf eigene Faust“.
Aktuelle Erkenntnisse unterstützen die Annahme, dass der Goldschakal (Canis aureus) kaukasischen Ursprungs von selbst aus der Ukraine hierhergekommen ist. Einige Individuen könnten hier als „Haustier“ gekommen sein, das dann in den Wald entkamen, doch das ist sicherlich nicht der einzige Weg durch den die derzeitige Estnische Schakal Population begann.
Tonaufzeichnung:
Der Ton von Schakalen die in der Ferne rufen und einem aufgeregten Hund wurden im März 2013 in Läänemaa von Kessu Kärvet aufgenommen.


