Braunbrustigel/Westeuropäischer Igel/Westigel Harilik siil Erinaceus europaeus
Trotz des kalten Wetters wurden letzte Woche Igel immer noch in Bewegung gesehen. In Nord Estland wächst immer noch Gras, zwischen den abgefallenen Blättern ist immer noch Essbares zu finden und tagsüber gibt es zehn Grad Wärme. Bei solch herbstlich grauem Wetter kann man Igel sogar am helllichten Tag sehen. Junge Igel, die in diesem Jahr geboren wurden, sollten mindestens siebenhundert Gramm wiegen, bevor sie in Winterschlaf gehen. Große Erwachsene können bis zu einigen Kilos wiegen. Um den Körper während des Winterschlafes mit Nahrung zu versorgen, werden im Herbst gesammelte und gelagerte Reserven verwendet. Zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur ist eine sog. „braune Fettschicht“ im Muskelgewebe versteckt.
Das Zuhause des Igels
Während des Winterschlafes ist der Sauerstoff- und Energieverbrauch der Igel deutlich geringer als im Sommer, die Körpertemperatur kann auf +4 Grad fallen, oder um dreißig Grad verglichen mit dem Sommer. Atmung wird langsamer, von einigen zehn Mal pro Minute im Sommer, bis zu neunmal in der Minute.
Aber im Körper des Igels bilden sich im Winter durch die „Fettverbrennung“ Reststoffe und Wasser und deshalb muss der Igel nach sieben bis zehn Tagen seine Körpertemperatur erhöhen um ausscheiden zu können. Da die Kältegrade deutlich ansteigen, muss mehr gespeicherte Substanz benutzt werden um die Körpertemperatur aufrecht zu erhalten, doch über tausende von Jahren hat die Igelart das geschafft.
Igel im Winterschlaf sind weder handlungsfähig, noch können sie auf Störungen reagieren. Für unerfahrene junge Tiere kann ein Winternest, in das Regen eindringt, fatal sein wenn das Tier nass wird und das Wetter kalt ist und friert. Auch kann ein Igel im Winterschlaf sich nicht gegen den Angriff von anderen Tieren schützen.
Igel sind in der Regel an das Leben in der Nähe von Menschen angepasst. Falls Sie in der Nähe Ihres Zuhauses das Winternest eines Igels bemerkt haben, können Sie die Oberfläche einfach mit einer Polymerfolie, Teerpappe oder ähnlichem abdecken und mit schwereren Ästen verankern. Der ganze Haufen Äste solle niemals bedeckt werden, da sich dann Luft, Kondensat und Schimmelpilze bilden können und statt dem Winterbewohner zu helfen kann er sterben.
Ein Asthaufen in einer Gartenecke passt einem Igel für ein Nest. Kirchhof Otepää.