Gemeine Hasel/Haselstrauch/Haselnussstrauch Harilik sarapuu Corylus avellana
Haselnüsse können hier und da gepflückt werden und es gibt einige. Wirklich reichhaltige Nußjahre kommen in Abstand von drei bis fünf Jahren. Die Hasel kann mit bis zu zehn Stämmen wachsen: ein aufrecht stehender, gut verzweigter und hochwachsender Strauch, seltener ein Baum. Sie wächst gut auf Kalkböden im westlichen, nördlichen und südlichen Estland und auch in der Hochebene von Pandivere im Gemischten und Laubwald Unterholz.
Die Hasel wächst jung sehr schnell. Sie fängt an nach dem fünften Jahr Früchte zu tragen, wird aber für Nußpflücker erst nach 10 Jahren Wachstum interessant.
Haselnüsse
Die glockenförmige weiche Schale, die jede Nuss umgibt ist grün im Sommer, samtig und an den Rändern ausgefranst. In einem Büschel können fünf Nüsse sein, mit einem einzigen Samen oder Kern in jeder; jetzt haben sie schon eine schöne braune Farbe. Der durchschnittliche Durchmesser der Haselnüsse ist einige Zentimeter und das Gewicht von tausend Nüssen beträgt etwas mehr als ein Kilogramm.
Wenn eine Nuss sich nicht von der Schale lösen will, wird es sicher keinen Samen darin geben, da der Haselnussbohrer (Curculio nucum) seine Eier in die junge Nuss gelegt hat.
Unter den kleineren Waldbewohnern schätzen sowohl Mäuse und Eichhörnchen, als auch Vögel die Nüsse und sie haben alle ihre eigene „Handschrift“ die Nuss aus der Schale zu bekommen.
Eichhörnchen mit Haselnuss
Das Eichhörnchen nagt ein kleines Loch an die Spitze der Nuss, die sie zwischen den Vorderpfoten hält. Es drückt seine unteren Schneidezähne in das Loch und die Schale fällt auseinander (so machen es alte, erfahrene Eichhörnchen, die Jungtiere dieses Jahres lernen noch die Kunst und kämpfen ganz schön um an den Kern zu kommen). Natürlich werden Haselnüsse als Wintervorrat versteckt.
Rötelmaus
Kleine Nagetiere suchen nach Nüssen, die auf den Boden gefallen sind und nagen ein Loch in die Schale, wo immer sie einen „Verankerungspunkt“ für ihre Zähne in der weichen Schale finden. Nussschalen, die von ihnen angenagt wurden, sehen „zerzaust“ aus.
Wenn man z.B. an einer Zweiggabel eine angenagte Nuss findet, scheint es logisch, dass man es mit einem Vogel zu tun hat – so arbeitet der Kleiber, lässt die Nussschale in einer Spalte am Baum.
Spechte bevorzugen oft die Nüsse von einem bestimmten Baum; darunter wird man geknackte Nussschalen finden.
Eine Elster versucht am Boden an den Nusskern zu kommen.
Tannenhäher
Die geschickten Tannenhäher sind fleißig in Haselnusshainen. Im Winter finden sie sogar Nüsse, die sie im Herbst versteckt haben, in tiefem Schnee wieder. Wie der Vogel es schafft, all die Nüsse, die er im Herbst versteckt hat, auf der „Festplatte“ in seinem Kopf zu speichern, ist ein Rätsel.
Als „Esstisch“ benutzt der Tannenhäher einen Baumstumpf oder einen Büschel – was in der Umgebung passt, muss überprüft werden. Er hält die Nuss mit einem Fuß, ein oder zwei Schläge mit seinem harten Schnabel und dem Kern im Schnabel und schon ist sie im Bauch …. bleibt nur noch zur nächsten zu fliegen.