Text und Fotos Aivar Leito
Übersetzung aus dem Russischen Leonia
Einige Bilder von „Ahja 5“, als sie am 6. Juli 2016 eingefangen wurde.
„Ahja 5“ und Ivar Ojaste mit einem Team französischer Filmemacher, die einen Film über Kraniche drehen
Liebe Kranichfreunde!
Wir freuen uns, Euch zu informieren, dass unser berühmter Kranich „Ahja 5“, im vergangenen Jahr beim Ort Ahja eingefangen und mit einem Satelliten-Sender versehen, in diesem Jahr seinen ersten großen Flug von Askania Nova in der Süd-Ukraine aus, wo er den Sommer verbrachte, in ein Reservat ins Hula-Tal in Israel unternahm.
Er begann seinen Flug am 16. Oktober gegen Mitternacht auf den Feldern des Dorfes Ilyinka und flog direkt nach Simferopol auf der Halbinsel Krim, das er etwa gegen Mittag erreichte, dann über die Spitze der Halbinsel Krim und das Schwarze Meer direkt Richtung Türkei. Das Meer überquerte der Kranich direkt in süd-südöstliche Richtung und erreichte die türkische Küste nahe der Stadt Türkel etwa um 17 Uhr Ortszeit.
Der Flug ging weiter in süd-südöstlicher Richtung ohne Zwischenhalt, überquerte die Türkei in ihrem mittleren Bereich Richtung Mittelmeerküste nahe der Stadt Yumurtalik und weiter über das Meer und entlang der Küste nach Latakia in West-Syrien. Weitere Non-stop-Flüge folgten in süd-südwestliche Richtung entlang des zentralen Bereich des Libanon nach Nord-Israel. Der erste Flug endete am Hula-See (Feuchtgebiet), wo er am Abend des 17. Oktober gegen 18 Uhr Ortszeit landete.
Dort im Hula Naturreservat wird er offensichtlich seine Fettreserven auffüllen. Vermutlich wird er in einigen Wochen seinen Flug nach Äthiopien in sein Winterquartier fortsetzen, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass er den ganzen Winter in Nord-Israel bleibt.
Die Reichweite des ersten ununterbrochen Fluges betrug 1600 km, die „Ahja 5“ in 31 Stunden absolvierte, mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 52 km/h. Dies ist zwar kein neuer Weltrekord, aber nahe dran. Die Flughöhe lag bei 200…2000 m, meist 500…1500 m über Meereshöhe. Über dem Schwarzen Meer betrug die Höhe des Kranichfluges größtenteils 500….1000 m und erreichte ein Maximum von 2000 m.
Ivar Ojaste links und Uko Bleive rechts
Zu den anderen besenderten Kranichen am 18. Oktober: Kranich „Liiva“ erreichte die Randbezirke von Berlin in Nordwestdeutschland, die Kraniche „Aivar“, „Uko“ und „Paslepa“ das Gebiet der Hortobágy in Ost-Ungarn, „Mustakurmu“ die ukrainische Grenze zu Weißrussland, „Mati“ Nordost-Polen, „Ivar“ Zentral-Litauen, „Hauka 3“ Nordost-Litauen und „Loode“ West-Lettland: LINK
Die Beobachtungskamera des Kranichzuges arbeitet noch weiter, wo jedoch nun eher Gänse und Enten zu sehen und zu hören sind. Der Durchzug der Kraniche ist beendet.