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Die heutige Tagesordnung sah vor, sich ein wenig bei den „Möwen-Plätzen‟ an der nordwestlichen Küste umzusehen, es ist gerade der rechte Zeitpunkt, unter den Möwen nach Wintergästen zu suchen. Vielleicht gäbe es irgendwo eine Eismöwe oder sogar eine Polarmöwe zu sehen. Ich hielt zum ersten Mal am Dirham-Hafen an, wo sich einige Dutzend Möwen befanden, konnte aber unter ihnen nichts besonders Spektakuläres entdecken. Ich hatte keinen besonderen Drang, an dem frostigen Frühmorgen entlang der Küste herumzustromern und fuhr schnell hinaus nach Paldiski. Im südlichen Hafen sah es aus, als ob dort ebenfalls die Leere regierte, aber im nördlichen Hafen hatten sich um die 500 Möwen im Windschatten der auf's Meer hinausfahrenden Fischerboote postiert. Ich machte mich daran, die Möwen mit dem Spektiv zu bestimmen und entdeckte recht schnell einen deutlich größeren und weißeren Vogel unter den Silbermöwen (Larus argentatus). Die Flügelspitzen waren weißlich ohne dunklere Markierungen, die schwachen blassbeigen Markierungen des Vogels waren ebenfalls zu sehen. Alles klar, es war eine Eismöwe (Larus hyperboreus). Damit entpuppte sich meine 103. Art auf der 2012er Liste als echte Seltenheit, die ich in Estland nur 3 Mal gesehen habe.