Fotos: Arne Ader
Elche bei Schneefall.
Das frostige Knirschen des Schnees ist verschwunden. Nur ein leises Murmeln ist übrig gebliegen, eine fröhliche Botschaft des Tauwetters, die die Sonne in den weißen Schneeschaum schrieb: „Der Frühling ist nah! Das blaue Lächeln der Leberblümchen und das strahlende Weiß der Buschwindröschen ist nicht mehr sehr fern.“
Empfehlung:
Am Dienstag, den 21. Februar, sollte man im Hellen zu Bett gehen. Jene, die nicht bei Tageslicht ins Bett gehen, werden das ganze Jahr über langsam sein, werden ihre Arbeit nicht schaffen. Am Faschingsdienstag sollte leichte Nahrung auf den Tisch kommen, das Frühjahrsfasten beginnt, in alten Zeiten begann zu der Zeit das Fleisch im Fass zur Neige zu gehen, Schweinsfüße waren die letzten Bissen Fleisch.
Die vier Wetter-Zeichen dieser Woche:
Mause in Schneetunneln und auf dem Schnee,
Verlust von Meisen,
triefende Bäume
und tosender, Wärme bringender Wind.
Aber der Hauch des Frühlings findet sich nur in den Seelen sehr hoffnungsvoller Menschen. Die weiß-glänzenden Schneefelder bedecken den Boden bis zum Horizont. Die Fichte hat eine Schneemütze bis tief zu den Augen, der Fels trägt ein Ladung Schnee auf seinen Schultern. Aber ... der gleiche Stein hat das Kälteregime mit seiner sonnenerhitzten Südseite aufgebrochen – um den Stein herum ist ein schneefreier Kreis mit stachelig dürren Grashalmen. Und die vorjährigen Flockenblumen und das Johanniskraut haben mit ihren schwarzbraunen Stengeln „Schnee vertilgt“, machten ein großes Loch in den Schnee. Die Eichen von Tammetsõõri, die an den Hängen Kütiorus in Võrumaa stehen, haben den Ruf des Frühlings sehr ernst genommen, um jede 200 Jahre alte Eiche ist ein halbmeterbreiter schneefreier Raum. Aber in der Mitte des Haines ist eine tiefe Schneewehe, die Nase des Opfersteines erreicht kaum die Kuppe der Schneewehe. Und die Nase, eine von irgendjemandem dargebrachte gefrorene Mandarine, lächelt aus diesem weißen Schneekissen. Der Hain ist voller Spuren, Menschen, Hunde, Füchse, Bären waren hier und ... ein kleine Maus hat die Härte der Mandarine getestet – es gibt Fährtentupfer rund um den orangenen Ball, aber das Geschenk an den Stein war härter als der Stein. Aber das Wassertropfen-Muster auf dem Schnee ist herrlich, die Sonnenwärme hat die Bäume tropfen lassen, die Frühjahrssäfte sind bereits befreit!
In Erwartung des Ahornsaftes
Genau unter derartigen Wetterbedingungen beginnt in der Regel der Ahornsaft zu fließen, wenn der Baum in der Sonnenwärme südlichen Lichtes steht. Es könnte sogar sinnvoll sein, auszuprobieren, wann das Tauen einsetzt. Sogar die Bienen haben ihre erste Stockreinigung erledigt, einige Tote wurden in den Schnee fallen gelassen. Und die Mäuse sind begeistert. Der Schnee ist voll von ihren Laufbahnen, und es gibt ein richtiges Loch – die Schneetunnel der Mäuse. Aber ein wenig weiter weg ist ein zweites kleines Loch, aus dem jemand herausgeeilt ist. Was haben sie auf dem Schnee zu suchen? Die Samen der Distelbüschel haben sie noch nicht probiert. Vielleicht kamen sie heraus, um zu sehen, ob der Frühling gekommen ist. Zwischen den Mäusespuren findet sich auch eine Fuchsfährte, aber aus irgendeinem Grund hat dieser Mäusejäger nicht einmal angehalten, noch die geringste Aufmerksamkeit für die Löcher im Schnee gezegt.
Samenkapsel der Filz-Klette (Arctium tomentosum).
Verlust der Meisen
Nachdem ich letzten Dienstag im Looduskalender über den Verlust an Meisen schrieb, kamen interessanterweise eine ganze Reihe von Kommentaren zu Vogelfutterhäusern, die unbesucht blieben. Eine Anmerkung, die eine Überlegung wert ist, war, dass die Meisenknödel, die in diesem Jahr in den Geschäften verkauft wurden, so viel Wasser enthielten, dass sie in der Kälte gefroren und nicht sehr hilfreich für die Vögel waren. Haben Sie das auch festgestellt? Aber die Zahl der Kohlmeisen wurde durch die Kälte der vergangenen Wochen erheblich reduziert. Oberflächlich betrachtet scheint sich die Zahl der Vögel nicht stark verändert zu haben, weil sich die Vögel an den Futterplätzen sammeln, aber gleichzeitig werden einige Futterplätze absolut verschmäht. Vogelkundler Enn Vilbaste erzählt, er habe in letzter Zeit in einigen Übernachtungs- und Nistkästen der Meisen etliche Kadaver gefunden. Die Zahl der Kohlmeisen an den Futterstellen Nigulas habe auch abgenommen. Agu Leivits, der das Leben der Meisen seit Jahren beobachtet, bestätigt, dass sich die Zahl der Meisen um die Hälfte oder sogar drei Viertel reduziert habe. „Aber zum Glück war in diesem Jahr die Kälteperiode sehr kurz, die langen und schneereichen Winter der vergangenen Jahre haben örtlich mehr Schaden angerichtet, weil die Kälte mehrere Monate dauerte und die Zweige eisumhüllt waren, da konnten sie nicht an Futter gelangen‟.
Waldbaumläufer (Certhia familiaris).
Quellen rund um Ihren Wohnort
Mit der Hilfe freundlicher Mitmenschen gelang es mir, im Regierungsarchiv (Riigiarhiib) die Fragebögen und Antwortformulare einer 1936 vom Präsidenten angeordneten Umfrage zu Quellen zu finden. Mehr als 3000 Quellen wurden festgestellt, es wäre sinnvoll, Wege zur Digitalisierung dieser Liste zu finden, so dass jeder die Möglichkeit hätte, nach den vor etwa hundert Jahre vorhandenen Quellen in der Nähe seines Wohnorts zu schauen. Das Interessante daran war, dass die Fragebögen an Lehrer und Schulleiter der Landschulen geschickt wurden, die alle begeistert Informationen zurück sandten. Das ist ein weiterer Grund, warum wir unsere Landschulen erhalten sollten. Sie sind wichtige Informationsquellen mit schützenswertem Status.
Die zu den Saula Siniallikate-Quellen gehörende Ohvriallikas-Quelle.
Estlands Quellen: Saula Siniallikas-Quellen
An der Landstraße von Tallinn nach Tartu führt ein 1 km langer Fußweg vom Parkplatz am Pirita-Fluss zu einer der mächtigsten heiligen Quellen – der Saula Siniallikas-Quelle. Auch im Winter ist es faszinierend zuzuschauen, wie das Wasser in dem blau-grünen Quelltopf mit dem weißen Schneekragen quillt und wogt. Am nächsten zur Straße liegt die Ohvriallikas-Quelle mit einem Durchmesser von 13 und einer Tiefe von 2 Metern. Von der Quelle fließt ein Bach zum Fluss Pirita. Die zweite Quelle ist ca. 20 m weit entfernt und oval geformt. Auf dem Grund der beiden Quellen gibt es mehrere Wasseraustritte. Die erste Quelle diente als Opferquelle, daher ihr Name. Bevor man Wasser schöpfte, musste natürlich etwas geopfert werden. „Eine Geldgabe wäre natürlich die größte und wertvollste, wenn ein ganzer Silberrubel ins Wasser geworfen würde. Getreidekörner, Kleider und andere Gegenstände wurden ebenso übergeben, weil ohne Weihegabe niemandem erlaubt war, Wasser zu entnehmen. Eine Kupfer- oder Silbermünze solle dreimal auf eine schmerzende Stelle gedrückt werden, dann solle die Münze dreimal gegen den Uhrzeigersinn über den Kopf gewirbelt werden und in die Quelle geworfen. Danach nimmt man Wasser aus der Quelle und die schmerzende Stelle wird gebadet und sie wird dann geheilt.
Zitat:
Am Faschingsdienstag beginnt das andere Auge des Winters zu nässen.
Häädemeeste
Übersetzung: Liis und Leonia