Kaulquappen
Der Laich des Grasfrosches hat sich zu kleinen, schwänzelnden Kaulquappen verwandelt, am Beginn noch in der schützenden Hülle der kleinen Gallertblasen. Ihre Begleiter im Teich, die Teichmolche, hochzeiten, häufig erringen zwei erregte Männchen das gleiche Weibchen. Die seltene Knoblauchkröte ruft ihr ruhiges "klock-klock-klock" bereits am Tag, zum Glück hat sie sich dieses Jahr für den Bewässerungsteich entschieden anstatt für das Schwimmbad. Wassergräben sind von Käfern umschwirrt, tauchende Käferlarven, und alle möglichen anderen Dinge ... Die Sumpfdotterblume erhebt ihre Blütenknospen aus dem Wasser. Hornissen und Wespen suchen nach Plätzen zum Nestbau, die Hummeln sind so aktiv, dass die Luft von ihrem Brummen vibriert. Honigbienen hatten einen ruhigen Winter, die Hälfte der herbstlichen Futtervorräte sind noch unverzehrt, und schon gibt es frische Gelege und Pollen im Bienenkorb. Im Peipsi sind Plötze, Barsche und Aland in diesem Jahr recht üppig. Im Emajõgi-Fluss laicht der Steinbutt, und an den Ufern der Meeresbuchten brodelt das Wasser durch Schwärme von Ostseeheringen.
Honigduft der Ahornblüten
Der phänologische Frühling ist da, Wetterfrosch Gennadi Skromnov sagt, überall in den Städten stehen die Ahornbäume in Blüte. Der Löwenzahn reckt sich bereits aus Asphaltritzen mit Blüten an der Spitze halbmeterlanger Stiele", fügt er hinzu. Birken haben rechte Mäuseohr-Blätter, und spitzen sie, um mit ihnen nach Regen zu lauschen, denn die Wälder sind knochentrocken und waldbrandgefährdet. Am Seeufer reckt sich die flaumige Küchenschelle nach oben in die Furchen der Sanddünen. Die Vogelkirsche scheint ihre Blüte noch zurück zu halten, zur großen Erleichterung der privaten Kartoffelgärtner, für die das Frühjahr in diesem Jahr sehr kurz war. Mikk Sarv weiß, dass die Volksweisheiten zusätzlich zur Blüte der Vogelkirsche ein weiteres Zeichen für die Zeit des Kartoffelsetzens im Schlüpfen der Amselküken sehen - zum Glück sind noch keine der himmelblauen Schalen zu sehen. Der 7. Mai ist der Tag der Vogelzählung; man sollte dann die gefiederten Freunde im Auge und im Kopf behalten. Aber die Nächte sind immer noch so kalt, dass die Heizung in den Kunststoff-Gewächshäusern der Gurkenanbauer am Peipsi an den Abenden voll aufgedreht ist.