MEIN WALD: Einen neuen Wald schaffen

Autorid

Text Kalle Eller

Fotos Arne Ader
Übersetzung ins Englische: Liis

Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit

Kased lähevad lehte

Birken bekommen Blätter

Textkörper

Wie der Wald der Zukunft aussehen wird, hängt leider nicht nur von den eigenen Wünschen ab. Die besonderen Eigenheiten der Natur müssen sorgfältig beachtet werden. Der Boden, die Wasserbewegungen und die jährlichen Veränderungen des Wasserstands bestimmen aus welcher Baumart ein starker und gesunder Wald bestehen wird. Die Eigenschaften von Boden und Wasser sind wesentliche Faktoren bei der Bestimmung von der Bildung der Unterholzvegetation (Unterholz).

Aber einige Dinge kann man doch entscheiden. Wollen wir mal sehen, was passiert, wenn wir einen Kiefernwald auf einem mäßig feuchten, leicht lehmigem Boden anpflanzen möchten. Wir treffen gleich von Anfang an auf Probleme. Ihn anzusäen geht nicht, die Bäume müssen gepflanzt werden. Und sofort muss man anfangen das Wachstum von üppigem Gras zu bekämpfen, bald auch die jungen kleinen Kiefern davor schützen von Birken, Erlen und Eschendickicht überwachsen zu werden. Und schließlich werden die Bäume in diesem Kiefernwald auch noch ziemlich knorrig und von schlechter Holzqualität sein, nicht geeignet für Baubalken.

Wenn wir Eschen und Eichen in der gleichen Gegend pflanzen würden, wären die Kosten ungefähr die gleichen wie für die Anpflanzung von Kiefern, weitere Kosten gäbe es jedoch nicht. In einigen Jahren muss eine Ausdünnung vorgenommen werden, Fällen der meisten Espen die dort als Zellstoffholz hochgewachsen sind. Einige Jahrzehnte später sollten die verbliebenen Espen gefällt werden und es macht auch Sinn die Eschen auch auszudünnen. Die Eichen wachsen langsam, Eschen treiben aus den Stümpfen und der zukünftige Wald würde aus Eichen und Eschen mit einigen Erlen bestehen.

Ohne menschliche Einmischung wäre hier noch ein Eichenwald oder sogar ein Eichen-Eschenwald entstanden, aber nur in einigen hundert Jahren. Zuerst wäre hier ein Erlen- und Eschenwald, dann ein Fichtenwald und allmählich würden die Eichelhäher auch Eichen bringen. Menschen können den Prozess beschleunigen und in der Zwischenzeit auch einigen Profit mit der Ausdünnung von Erlen und Eschen erzielen.

Palumännik

Kränbeeren Kiefernwald

Ein weiteres Beispiel: Das Ergebnis der Aussaat von Eichen auf einem sandigen trockenen Hang würde weder der Natur noch den Menschen Vergnügen bereiten. Sogar nach Jahrzehnten wäre es ziemlich mager mit knorrigen Eichen, kahlen Fichten und Birken. Hier wäre die Aussaat eines Kiefernwaldes sinnvoll. Wahrscheinlich müsste man anfänglich mit einem Birkendickicht kämpfen, aber am Ende hätte man einen schönen Kränbeeren Kiefernwald der mehrere solide Kubikmeter erstklassiger Baubalken versprechen würde.

Also muss man wissen, welche Art von Wald zu unserem Stück Land passen würde. Natürlich müssen wir auch die Marktnachfrage berücksichtigen und unsere eigenen Vorlieben, doch das ist nur bis zu einem gewissen Grad möglich.

Wo die Natur sich für einen Kiefernwald entschieden hat, können wir vielleicht einen Fichtenwald oder vorübergehend auch einen Birkenwald anlegen. Eine andere Frage ist, ob sich das auszahlt.

Doch wo die Natur einen Ulmen-Linden-Eichen Mischwald wachsen lässt, wären wir in der Lage einen Espen-, Birken- oder Fichtenwald zu erstellen, aber das wäre auch nicht besonders sinnvoll. Wenn nur aus diesem Grund Fichten in solch einem Wald angepflanzt würden, wären sie nicht von besonders hoher Qualität.

Am Gescheitesten wäre es, es mit Laubbäumen zu versuchen und ein gutes Einkommen von Birken als Sperrholz, und Espen für Zellstoffindustrie zu bekommen. Ein Eschen- und Eichenparkett ist nirgendwo in der Welt billig.

Niemand von uns ist in der Lage vorauszusagen, welche Nachfrage in hundert Jahren auf dem Markt sein wird. Doch wenn wir einen gesunden und kräftigen Wald aus verschiedenen Arten für unsere Nachkommen schaffen, wird es immer etwas geben, das gewinnbringend verkauft werden kann.

Nurmenukud raagus saarikus. Osmussaar

Schlüsselblumen in einen puren Eschenwald. Osmussaar

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