Die Autorin, Kristel Vilbaste, moderiert auch Texte in Vikerraadio
Fotos: Mitglieder vom LK Forum
Übersetzung ins Englische: Maret
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit
Estnischer Text gepostet am 25.07.2018
Jedes Jahr im Juli passieren ungewöhnliche Dinge. Zum Beispiel kommt ein Seeadler nach Kütiorg um sein Junges von diesem Frühjahr zu zeigen. Oder ich sehe einen Schwarzstorch mitten am Tag über mein Auto fliegen.
Vorbei sind die Monate, in denen sich große Vögel in ihren Nestern versteckt haben, jedenfalls fernab von Menschen. Sie hielten ihre Nachkommen geheim.
Während des Sommers war es uns nur möglich sie mit Hilfe von Kameras zu sehen, die an ihren Nestern von den Mitarbeitern von Looduskalender installiert wurden.
Die Adlerfamilie ist in der Nähe aktiv, wir können beide Vögel sehen und hören. Webcambild: Crissy
Haben Sie bemerkt, dass das Nest des Seeadlers nun wirklich leer ist; das Junge von Sulev und Suvi, von Naturliebhabern genannt Sulvi, hat das Nest schon am 08. Juli verlassen. Wir mussten den ganzen Sommer unsere Daumen für dieses kleine Adlerjunge drücken, weil das Nest so hoch oben in den Baumspitzen gebaut war, dass es vom Wind geschaukelt wurde und auseinanderfiel bevor das Junge das Nest verlassen hatte. Jetzt ist nur noch der Rahmen übrig!
Übung macht den Meister. Webcambild von Lussi.
Im Nest vom Schelladler, ist das kleine flaumige Küken zu einem schicken Adlerjungen herangewachsen, der fast aussieht wie seine Eltern, aber dennoch die schönen Gesichtszüge eines Jungvogels hat. Die Eltern, Tiiu und Tõnn bringen ihm fleißig Futter und er wird sicher bald Wind unter seine Flügeln bekommen.
Diesen Sommer hatten sowohl die Fischadler als auch die Schwarzstörche jeweils drei Nachkommen in ihren Nestern aufwachsen.
Ein wachsendes Trio. Webcambild von Sappheira
Das Nest des Fischadlers ist voll von flatternden Flaumenfedern und die Jungen sehen schon wie ausgewachsene Fischadler aus. Ihre Beine sind bereits beringt. Jaak, Heli und Kaja wiegen schon fast jeder 1,5 kg und wir werden sicher in der Zukunft mehr von ihnen hören.
Frühstück wird bald serviert, die Storchenjungen haben den Altvogel schon gesichtet. Webcambild von Anne
Die zwei Monate alten Schwarstorchjungen erhielten, zusätzlich zu den Ringen, auch Funksender auf ihren Rücken, sodass wir ihre Reise zu ihren Winterquartieren eifrig verfolgen können.
Laut Gennadi Skromnov, Schöpfer des Looduskalender, war das sehr trockene Jahr wirklich nicht gut für die „Kameravögel“, aber Tausende von Menschen haben es trotzdem genossen ihre Aktivitäten zu sehen.
Die großen Greifvögel müssen, wo immer möglich, nach Futter suchen. Und während es für sie üblich war, Futter hinter einem Traktor, der Heu befördert, zu finden, müssen sie dieses Jahr mit leeren Schnäbeln ziehen. Mein Bruder, Enn Vilbaste, erzählt mir, dass, während er normalerweise bis zu 60 Weißstörchen seinem Traktor folgend erlebte, waren es dieses Jahr nur 6 Vögel, die in dieser Staubwolke, auf der Suche nach Nahrung, folgten.