Letzte Woche sprach ich über meinen Schmetterlingsgarten, so dachte ich, dass ich in diesem Sommer keine Schmetterlinge mehr erwähnen würde. Es sind so viele Kreaturen da draußen die mir zurufen: Rede über mich! Rede über mich!
Zichorien und Bussarde, junge Mauersegler, die bereit sind für ihren ersten Flug und filzige Kletten, deren Blütenbüschel für einen „Klettenkrieg“ geradezu prädestiniert sind.
Doch am Võtikvere Buchmarkt wurde ich von mehreren Leuten angesprochen, die eifrig über Admirale sprachen. Ich muss zugeben, dass ich nicht viel über sie weiß, nur dass sie wandernde Schmetterlinge sind und dass sie ein wenig wie der Dreieckshut eines Admirals aussehen. Dunkelbraun, wunderschöne Flügel mit auffallenden orangenen Streifen und weißen Punkten an ihren Flügelspitzen.
Was sonst, als den Schmetterlingsforscher anzurufen, der meiner Meinung nach so ziemlich alles über Schmetterlinge weiß – Urmas Tartes. Natürlich würde er wieder vorschlagen, dass ich das Buch “Estonian Day Butterflies” (Eesti päevaliblikad) (Estnische Tagfalter) kaufe, aber eigentlich ist er überhaupt nicht geizig sein Wissen zu teilen.
Der Admiral ist ein „Trostflüchtling“, ein wandernder Schmetterling, der tausende von Kilometern auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen ziehen kann. Er fliegt, mit Hilfe des Windes, bis zu 2 km hoch und kommt hier im Mai von den Küsten des Mittelmeeres an.
Obwohl wir in diesem Frühjahr nicht viele Admirale gesehen haben, war der Sommer für sie günstig. Die kleinen dunklen Raupen, die die Brennnesselblätter abfressen, haben sich zu einer zahlreichen neuen Generation von Schmetterlingen entwickelt.
Wir haben wirklich so viele von ihnen in diesem Jahr; sie genießen den Nektar von Blumen, aber scheuen sich auch nicht vor Wassermelonenscheiben auf dem Tisch. Die meisten Bilder von ihnen wurden auf Ochsenzungen und Rainfarn gemacht.
Doch um in diesem trockenen Wetter Mineralien zu finden, können sie auch auf dem menschlichen Körper landen, so seien Sie nicht überrascht wenn sie einen Schmetterling finden, der den Schweiß an ihrem Arm oder Ihrer Zehe ableckt.
Von Estland reichen die Schmetterlinge nach Mitteleuropa, wo eine weitere Generation schlüpfen wird, bevor sie in die Mittelmeerländer und dann nach Nordafrika reisen wo weitere zwei Generationen das Tageslicht erblicken werden.
Urmas wies darauf hin, dass wir dieses Jahr auch viele Gammaeulen sehen werden, eine Motte oder Nachtschmetterling, der ebenfalls wandert. Sie ist ziemlich haarig, wie eine Motte es sein sollte, und hat bräunliche Flügel mit einer Y Zeichnung auf jedem Flügel und wandert auch. Die Gammaeulen wurden angeblich an einem Abend 2016 berühmt, als ein ganzer Schwarm von ihnen auf einem Fußballfeld inmitten eines Europäischen Championship Spieles landete. Die flatterten überall im hellen Licht und eine Mutige schmeckte sogar die Tränen in Ronaldos Augen.
Weder Admiral noch Gammaeulen können unsere Winter ertragen. So müssen wir im nächsten Frühjahr einfach auf günstige Winde warten.
Gammaeule
Über Gammaeulen: LINK