Übersetzung ins Englische: Liis
Vom Englischen ins Deutsche: Leonia
Vermutlich eine Hybride einer Blauflügelente und einer Löffelente, 11.5.2012, Käina Bucht (Foto: Uku Paal).
Am Morgen und während des ganzen Tages lag auf der Kõpu-Halbinsel dichter Nebel, der sich erst kurz vor Sonnenuntergang auflöste, und auf Ristna nina zur Vogelbeobachtung zu bleiben führte heute zu nichts. Am Morgen schlief ich lange, mit Vergnügen. Aber um 9 Uhr hatte es plötzlich jeder eilig, von der Käina-Bucht kam ein Bericht, dass sich beim Turm von Orjaku vermutlich eine
Blauflügelente (
Anas discors) aufhielte. Dieses nordamerikanische Art wurde in Estland nur wenige Male gesehen und natürlich eilten wir, sie zu erwischen. Der Vogel war noch dort, aber versteckte sich im Schilf, und so konnten wir ihn nicht sofort bestimmen. Aber bereits bei einem ersten flüchtigen Blick schien es, als ob irgendetwas nicht stimme. Als sich der Vogel endlich richtig zeigte, wurde klar, dass wir es mit einer Art von Hybride zu tun hatten. Auf den ersten Blick schien der Vogel eine Blauflügelente zu sein, aber die Farbe des Rumpfes und die Form des Schnabels passt überhaupt nicht zu dieser Art. Mittlerweile tummelte sich der Vogel zusammen mit den
Löffelenten (
Anas clypeata) und genau die Charakteristika dieser Art schien er ebenfalls zu tragen. Also war der Vogel vermutlich eine Hybride aus Blauflügelente und Löffelente und zum Bedauern der Twitcher ergibt er keine Ergänzung auf der Artenliste.
Allerdings blieb ich in Orjaku nicht ganz ohne neue Art, im Wacholderdickicht nahe des Turmes sang eine
Sperbergrasmücke (
Sylvia nisoria). Insgesamt waren viele Grasmücken und Schnäpper vom Zug niedergegangen. Als neue Ankömmlinge konnte man an manchen Stellen
Gartengrasmücken (
Sylvia borin) singen hören und darüber hinaus sah ich den ersten
Neuntöter (
Lanius collurio). Meine 2012er-Namensliste trägt nun
233 Vogelarten.