Estlands Wildtiere sind in Schwierigkeiten, aber helfende Hände sind wenige geworden und jede neue Änderung von Rechtsakten, die Umwelt betreffend, schwächt stattdessen die Unterstützung der Menschen für die Natur. Von Alters her hat die Natur es geschafft mit den Menschen zusammen zu existieren – ein für beide Seiten hilfreiches System hat sich entwickelt.
Wir halten den Reichtum der Arten im Gleichgewicht, im Austausch für die Freude an und Geschenke der Natur. Doch im 21. Jahrhundert haben wir begonnen, den Reichtum der Natur abzusondern. Wir brauchen das Vorkommen von großen Wildtieren im Wald, die kleinen Wildtiere, angefangen mit den Flughörnchen und endend mit seltenen Vogelarten, wie z. B. dem Auerhahn,, müssen alleine zurechtkommen.
Es gibt jedoch diejenigen, die damit nicht einverstanden sind und es gibt immer mehr Menschen, die mehrere legale Tätigkeiten, wie z.B. die Jagd, verurteilen. Welches eines der letzten fatalen Schläge für das Flughörnchen und den Auerhahn war. Das Jagdgesetz ist so scharfsinnig formuliert, dass es bei einer ersten Lesung den Eindruck macht, dass es vor allem die Interesse von kleinen Lebewesen schützt, aber bei näherer Betrachtung merken wir, dass unter der facettenreichen Oberfläche des Gesetzes ein geschicktes Schema verborgen ist, um die Interessen der Jäger bei der Jagd zu schützen und um vor allem die Population der Großtiere zu berücksichtigen. Das Jagdgesetz ist darüber hinaus so geschickt formuliert, dass eine Überwachung nahezu unmöglich ist, sodass es in der Tat unkontrollierte Großwildjagd und Aktivitäten der Tourismusunternehmen möglich macht.
Wilderei, die außer Kontrolle geraten war, erhöhte sich nur bis zu dem Moment in dem Estland von der Afrikanischen Schweinepest (ASF) betroffen wurde, was die Autoren des Gesetzes bei dessen Erarbeitung nicht berücksichtigt haben. Die Behörden haben im Kampf gegen die ASF kräftig interveniert, wenn auch mit einer kleinen Verzögerung und lernten bald aus teilweisen Fehlern.
Doch schon bevor die ASF Estland erreicht hat, ist eine andere alarmierende Erkrankung in Estland aufgetaucht, die bisher noch keinerlei Anzeichen für Rückläufigkeit, eher weitere Ausbreitung, in der Umwelt gezeigt. Räude hat schon unzählige Wildtiere infiziert und getötet, sowohl Wildtiere als auch Haus-Hunde und Haus-Katzen (es ist, aus unterschiedlichen Gründen, nötig, infizierte Tiere einzuschläfern). Das ist das Ergebnis des Schweigens von Regierung und Jägern. Doch wie wurde die Räude, die in den Estnischen Wäldern von Anfang an existierte, zu so einer massiven Erkrankung? Wölfe und Luchse werden bereits in großer Anzahl betroffen und fast 50% der Füchse und Marderhunde sind von Räude infiziert.
Die Angst vor Tollwut war so groß, dass die Entscheidung diese Krankheit bei den Wildtieren auszumerzen unabhängig von den Konsequenzen, wie die Natur auf lange Sicht darauf reagieren würde, in Kauf genommen wurde.
Alle wußten, dass im Zusammenhang mit der Liquidierung von Tollwut ein steiler Anstieg der Population von Füchsen und Marderhunden die Konsequenz wär, was zu einem massiven Ausbruch von anderen Krankheiten führen könnte. Die Jäger versicherten zu der Zeit, dass sie die Population von kleinen Wildtieren fest im Blick behalten würden und dass es solche Situation niemals im Wald geben würde.
Leider kam es heraus wie immer, Jäger wollen sich nicht mit Kleintieren abgeben. Wie aus der Literatur ersichtlich, können die Jagd, als auch die Volkszählungsdaten „Papierkramzahlen“ sein.
Was wird aus der Estnischen Natur, wenn wir es nicht einmal wagen, die Wahrheit darüber was tatsächlich im Wald geschieht, in Pressemitteilungen zu berichten…..
Hochachtungsvoll
Mati Sepp