Über rote und schwarze Holunderbeeren
Foto: Arne Ader
Übersetzung ins Englische: Liis
Vom Englischen ins Deutsche: Leonia
Dorngrasmücke (Sylvia communis) mit den Früchten des roten Holunders
Roter oder Traubenholunder |
Punane leeder
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Schwarzer Holunder, Fliederbeere |
Must leeder
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Die Arten des Holunders sind nach und nach bei uns in die Natur eingewandert. Eingeführt als Zierbäume für Gärten und Parks (Blüten, Blätter und Früchte sind alle hübsch) und verbreitet durch Vögel, die die roten Beeren — oder botanisch die Steinfrüchte — des Traubenholunders eifrig fressen und die Samen mit „Dünger“ auf dem Boden verteilen. So treffen wir den Traubenholunder an Waldrändern, in Mischwäldern und sogar in Fichtenbeständen, auf dem Brachland der Städte, auf „inoffiziellen“ Müllhalden, hinter Scheunen ...
Die kleinen Früchte des Traubenholunders hielt man aus irgendeinem Grund für giftig. Nur die Samen sind leicht giftig, das Fruchtfleisch ist sehr lecker und wird von Ernährungswissenschaftlern für nützlich für den Organismus betrachtet. Aber — die Beeren nicht roh probieren, und die Samenkerne muss man ausspucken.
Holunderbeermarmelade jedoch soll sehr lecker sein: ein Rezept wird hier angeführt; falls jemand interessiert ist, welche zu kochen – dies ist die richtige Zeit dafür: zu einem halben Kilo Holunderbeeren nimmt man 100 ml Wasser, den Saft zweier Zitronen und ein halbes Kilo Zucker. Bei schwacher Hitze etwa 30-40 Minuten köcheln lassen. Das wird bestimmt ein neuartiges Geschmackserlebnis werden.
In West-Estland und auf den Inseln ist mancherorts der Schwarze Holunder mit schwarzen Beeren in der Natur zu finden – eine weniger robuste Art der gleichen Gattung, die lieber in maritimem Klima wächst. Seine größeren Beeren, in Dolden ähnlich wie Vogelbeeren, sind giftig.