Vogelbeobachters Tagebuch — 30.1.12

Vogelbeobachter: Margus Otslinnuvaatleja.ee
Foto: Arne Ader
Übersetzung ins Englische: Liis
Vom Englischen ins Deutsche: Leonia
 
Schwarzspecht
 
31. Januar
 
Es ist nicht besonders verlockend, bei dem strengen Frost Vogelbeobachtungstouren zu unternehmen, ebenso sind die Vögel in der Kälte nicht sehr aktiv oder lautstark. Gestern und heute unternahm ich nur kurze Ausflüge. Bei der Aardlapalu Deponie nahe Tartu wurde vor einigen Tagen in einem Schwarm Birkenzeisige ein Berghänfling (Carduelis flavirostris) gesehen. Leider ist diese Gesellschaft irgendwohin weitergezogen und der Berghänfling wurde trotz wiederholter Suche nicht wiedergefunden. Bei der Inspektion der Birkenzeisigschwärme beobachtete ich einen weiteren Polar-Birkenzeisig (Carduelis hornemanni). Es lohnt sich immer, Schwärme kleiner Singvögel genau anzuschauen, es können sich alle Arten interessanter Vögel darin befinden.
Wie auch immer, gestern gelang es mir, eine weitere Art auf die Jahresliste zu bekommen. Am Kanal der Wasseraufbereitungsanlage von Tartu fand sich ein Eisvogel (Alcedo atthis) neben der üblichen Entenschar. Dies ist die 105. Vogelart auf meiner 2012er Jahresliste. Im Umfeld Tartus wurden Eisvögel auch in Haaslava und Ilmatsalu gesehen. Falls alle Gewässer letztlich in der jetzigen strengen Kälte zufrieren, dann kann es leider geschehen, dass die Eisvögel nicht bis zum Frühjahr durchhalten können.
Stille herrscht auch in den Wäldern. In der klirrenden Kälte rufen keine Eulen und der Specht trommelt nicht. Die Buntspechte (Dendrocopos major) sind überall zu sehen und ich traf auch an verschiedenen Stellen einen Schwarzspecht (Dryocopus martius), aber irgendeinen anderen Specht habe ich während der letzten Tage nicht gesehen. An Eulen fiel mir nur ein Sperlingskauz (Glaucidium passerinum) ins Auge. Wenn die Kältewelle vorbei ist, dann werden gewiss am ersten milderen Morgen die Waldvögel wieder viel gesprächiger.


 

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