Braunbärs "Winterhöhle"

Text und Fotos: Bert Rähni, 360.ee
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit
 
 
Braunbär    Pruunkaru     Ursus arctos
Kürzlich weckten einige Alutaguse  Waldarbeiter versehentlich einen schlafenden Bären. So etwas kann passieren und zum Glück war es kein Weibchen mit Jungen.
Stattdessen war es ein erwachsenes Männchen. Die Pfotenabdrücke von 15 cm deuten auf ein jüngeres Männchen hin, Wahrscheinlich wird er jetzt einige Zeit herumirren und dann wieder schlafen gehen. Doch ist die natürlich Zeit für Bären aufzuwachen in nicht allzu weiter Ferne. An den Alutaguse Wäldern lohnt es sich ab Ende März nach Bärenspuren zu schauen, weiter im Westen Estlands ein oder zwei Wochen früher. Frühlings-Wanderungen in Bärenspuren bieten immer beeindruckende Erlebnisse. Wolf- und Luchsspuren können mit Hundespuren verwechselt werden, kleinere Raubtiere sind klein, und die der Huftiere ‚häufig‘, doch mit denen der Bären ist jeder Abdruck ein Erlebnis! Deutlich größer als menschliche Abdrücke, kräftige Krallen, niemals eine Frage zu wem die gehören. Starke junge Birken und Fichten sind wie Bleistifte in zwei Teile gebrochen, auf stabileren Kiefern sind in ungefähr 2,5 m Höhe tiefe Kratzspuren hinterlassen, ausgewachsene Wildschweine oder Elche können leicht als Beute genommen werden. Jeder Meter der Wanderung kann neue Überraschungen bringen.
 
 
Wo schlafen Estnische Bären?
 
Unsere Bären überwintern nicht in Höhlen. Das Winter-Nest wird Gebiet eines Jungwaldes eingerichtet oder unter den Ästen eines umgestürzten Baumes.  Laut Juhan Lepasaare, einem bekannten Autor von Natur-Geschichten, wurden in Alutaguse passende junge dichte Fichtebestände als Barenwälder bezeichnet.  Dort bauen Bären eine dicke ‚Matratze‘ aus Fichtenästen.
 
 
Eine trächtige Bärin muss sich mehr Mühe mit dem Nestbau geben. Das Nest eines Bären kann mit dem eines Wildschweines verwechselt werden.  Der sicherste Weg um den Besitzer zu bestimmen ist, dort nach Haaren zu schauen. Bärenhaare sind braun, weich und wellig. Das Deckhaar der Wildschweine ist hart, stachelig und dunkel, die Nackenhaare sind an den Enden gespalten. Ein Bär kann seinen Winterschlaf erstaunlich nahe an menschlichen Siedlungen machen. Auch das derzeitige Nest ist nur ein paar Hundert Meter von der Autostraße entfernt.
 
Am 25. März findet eine Schneeschuh-Wanderung auf Bärenspuren statt, wir suchen nach Bärenspuren im Frühjahr.
 
Wir werden während der Alutaguse Bärensafaris im Mai und Juni Bären sehen, ihre Überwinterungsplätze und andere Spuren von Aktivitäten.


 

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