Vogelbeobachters Tagebuch — 15.3.12

Vogelbeobachter: Margus Otslinnuvaatleja.ee
Foto: Arne Ader
Übersetzung ins Englische: Liis
Vom Englischen ins Deutsche: Leonia
 
Kiebitz.
 
Ich habe mehrere Tage auf ruhigeres Wetter gewartet, um erneut in Virumaa auf Eulen-Tour zu gehen, aber der Wetterbericht sagt mir, dass ich noch ein wenig warten muss. Doch die Sonne brennt so freundlich, dass ich nicht länger widerstehen konnte und hinauszog, die Frühlingsdüfte wenigstens um Tartu herum zu riechen. Es macht nichts, dass dieser Geruch Anklänge an welkendes Gras und vom schmelzenden Schnee freigelegten Hundekot trägt. Es ist immer noch Frühling! Er bringt allen Vögeln und Vogelbeobachtern seltsame und glückliche Gefühle.
 
Während die ersten Frühjahrsrückkehrer die Küste bereits vor einigen Wochen erreichten, trafen während der letzten paar Tage nun auch weit im Landesinneren die ersten Ankömmlinge ein. Heute zum Beispiel vor den Toren Tartus am Aardla Polder mindestens 400 Stare (Sturnus vulgaris), einige zwanzig Kiebitze (Vanellus vanellus), ein paar Buchfinken (Fringilla coelebs) und Feldlerchen (Alauda arvensis). Der Emajõgi-Fluss ist noch weitgehend zugefroren, aber an einem eisfreien Flussabschnitt bei Ihaste gab es zusätzlich zu den Stockenten (Anas platyrhinchos) bereits Höckerschwäne (Cygnus olor) und Singschwäne (Cygnus cygnus). Ein Zwergsäger (Mergellus albellus) befand sich ebenfalls unter den anderen Wasservögeln; er hat es geschafft, den ganzen Winter im Kanal des Wasserwerks zu überleben.
 
Das Wetter soll am Wochenende deutlich wärmer werden, das wird sicherlich die nächste Gruppe von Ankömmlingen mitbringen. Wenn das Wetter entsprechend ist, möchte ich nach Virumaa auf die Eulen-Tour gehen, aber bei windigem Wetter wäre es keine schlechte Idee, nach Saaremaa zu fahren, um nach Neuankömmlingen zu schauen. Wir werden morgen Abend sehen, in welcher Ecke Estlands ich sein werde.


 

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