Vogelbeobachters Tagebuch — 18.3.12

Vogelbeobachter: Margus Otslinnuvaatleja.ee
Übersetzung ins Englische: Liis
Vom Englischen ins Deutsche: Leonia
 
Singschwan mit Halsring in Tartumaa bei Ilmatsalu, 12.4.2009.
 
Wieder ein nebliger und regnerischer Tag bei Sõrve säär. Die Sicht war ein wenig besser als gestern, aber es gab keinen Vogelzug zu sehen. Jedoch war in den frühen Morgenstunden die Umgebung der Vogelstation voller Neuankömmlinge – in den Büschen tickste eine große Gruppe von Rotkehlchen (Erithacus rubecula), viele Amseln (Turdus merula) und Buchfinken (Fringilla coelebs) waren auch hinzugestoßen, die ersten Heckenbraunellen (Prunella modularis) waren zu sehen und eine Rotdrossel (Turdus iliacus) ließ ihr Lied ertönen. neben der Heckenbraunelle konnte ich eine in der Früh plötzlich entdeckte Tafelente (Aythya ferina) zu meiner 2012er Liste ergänzen; gestern im dichten Nebel war es mir einfach nicht gelungen, diesen Vogel auszumachen.
 
Gestern ließen sich wegen des dichten Nebels zwei Halsringe nicht ablesen, daher beobachtete ich nochmals den Schwarm an Gänsen und Schwänen auf den Felder von Soodevahe. Insgesamt drei Vögel trugen Halsringe (Saatgans [Anser fabalis]Singschwan [Cygnus cygnus] und Zwergschwan [Cygnus columbianus]) und es gelang mir, alle drei Ringcodes abzulesen. Die Informationen des Beringungszentrums Matsalu zur Geschichte dieser drei Vögel wird in den nächsten Tagen eintreffen. Bei dem regnerischen und nebligen Wetter wollte ich die Kamera nicht aus der Tasche holen, daher ist hier ein älteres Bild eines Singschwanes eingefügt, um einen Vogel mit einem Halsring zu zeigen.
 
Am Nachmittag fand ich 4 Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula) an der Küste beim Leuchtturm von Sõrve säär; dies hätte die erste Beobachtung dieser Art in diesem Jahr sein sollen. Aber am Abend stellte sich heraus, dass es nicht die erste Regenpfeifer-Sichtung in diesem Jahr war. Gestern wurde in Ilmatsalu in Tartumaa ein Ruf gehört, der nur von einem Flussregenpfeifer sein konnte, aber weil der Vogel nicht gefunden wurde, wurde die Beobachtung nicht bestätigt. Heute jedoch wurde die Suche nochmals durchgeführt und überraschenderweise wurde er gefunden und es war ein Flussregenpfeifer (Charadrius dubius)! Während die ersten Regenpfeifer hier etwa in der zweiten Märzhälfte eintreffen, kann man den Flussregenpfeifer kaum von dem 10. April erwarten. Eine hervorragende Beobachtung, offensichtlich eine der frühesten überhaupt in Nordeuropa. Auf der Suche nach dem Flussregenpfeiffer in Ilmatsalu sah ich auch den ersten Silberreiher (Egretta alba) dieses Jahres, auch dies ist wahrscheinlich eine der frühesten Beobachtungen aller Zeiten in Estland.
 
Drei neue Arten wurden heute zu meiner 2012er Jahresliste hinzugefügt, insgesamt sind es jetzt 129. Alle interessanten Beobachtungen von heute sind auch nachzulesen in der e-Biodiversitäts Datenbank.


 

EST EN DE ES RU  FORUM

       

Nachrichtenarchive