Fortsetzung der Vorstellung der “Hand-Beflügelten”

Text: Triinu Tõrv, MTÜ Suurkõrv / http://nahkhiired.blogspot.com
Fotos: Malin Tverin und Rauno Kalda
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit
 

Wasserfledermaus
    Veelendlane     Myotis daubentonii
Die Wasserfledermaus gehört zur Familie der Glattnasen: die größte Anzahl der in Estland vorkommenden Arten gehören zu dieser Gattung, fünf von ihnen. Die häufigste von ihnen ist das heutige Objekt, die Wasserfledermaus. Es ist eine mittelgroße Fledermaus mit einer Flügelspannweite von bis zu 27 cm und einem Gewicht von rund 10 Gramm. Das Fell der  Wasserfledermaus ist hellbraun, die Unterseite ist deutlich heller als der Rücken. Die Flug-Membranen sind auch hellbraun. Das Gesicht ist oft rosafarben und besonders die rosa haarlose Augenumrandung ist auffällig.
 
Der Flug der Wasserfledermaus ist gleichmäßig und sie hält sich am liebsten an Gewässern auf, - wenn man einige sehr niedrig kreisende Fledermäuse sieht, die von Zeit zu Zeit die Wasseroberfläche berühren ist es wahrscheinlich eine Wasserfledermaus.
 
Die Teichfledermaus (Myotis dasycneme), etwas größer als die Wasserfledermaus, jagt auf die gleiche Art doch ist sie weniger verbreitet als die Wasserfledermaus. Die Wasserfledermaus hat besonders große Fußsohlen die nützlich bei der Jagd sind. Begünstigt durch die Hinterbeine und der Schwanzmembrane kann es so etwas wie einen Kescher zum Fangen von Insekten, die auf der Wasseroberfläche erscheinen,  erstellen. Manchmal kann die Wasserfledermaus sogar einen ahnungslosen Fisch fangen, doch der größere Teil ihrer Nahrung besteht aus Insekten. Brutkolonien von Wasserfledermäusen sind meist in Baumhöhlen, obwohl ihnen in Europa auch Steinbrücken und verlassene Kalksteingebäude als Unterschlupf dienen.
 
Der typische Echoortungsimpuls der Glattnasen sieht aus wie der stehende Stock eines Spektogramms.  Das bedeutet, dass die einzelnen Schallimpulse sehr kurz sind, doch eine große Bandbreite von Tonfrequenzen haben. Über dem Wasser ist die Wasserfledermaus leicht zu erkennen doch wenn sie zwischen Bäume herumfliegt ist es schwierig sie nur vom Ton her von anderen Glattnasen zu unterscheiden. Um die Wasserfledermaus hören zu können muss das heterodyne Ortungsgerät auf 40 kHz gestellt werden und dann muss man genau hinhören. Ihre Echoortungs-Rufe sind nicht besonders laut. Die beste Hörfrequenz der ähnlich aussehenden Teichfledermaus ist etwas niedriger, bei 35 kHz und der Ton im Detektor ist eher schmatzend und ungleich als das einheitliche Knistern der Wasserfledermaus.
 
Die Wasserfledermäuse sind eine ortsgebundene und recht häufige Art. Sie bleiben über den Winter bei uns. Als Überwinterungsquartier sind feuchte unterirdische Räume geeignet, mit einer geeigneten Temperatur während des ganzen Winters, -5 – 7°C. Normale kleine Keller sind oft zu trocken oder zu kalt für die Wasserfledermäuse. Große Eiskeller sind besser geeignet. Große Anzahl von Wasserfledermäusen überwintern in dem großen Überwinterungsgebiet in Estland, wie die Piusa Höhlen oder die langen Tunnels der Küstenschutzmaßnahmen von Peter dem Großen. Es ist jedoch nicht erlaubt dort im Winter hinzugehen um die Fledermäuse anzuschauen, denn große Überwinterungsorte sind durch das Gesetz geschützt und während der Überwinterungszeit der Fledermäuse dorthin zu gehen ist verboten. In Angelegenheiten die mit den großen Überwinterungsgebieten zusammenhängen kann die Umweltbehörde kontaktiert werden.
 
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