Vogelbeobachters Tagebuch - 22.-23.09

Vogelbeobachter Margus Ots, Linnuvaatleja.ee
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Felis silvestris
 
22. September
 
Am frühen Morgen war der Nebel am östlichen Ufer des Lämmijärve dicht und es gab klar weniger Vogelbewegung, als an den vorhergehenden Tagen. Als der Nebel sich lichtete, setzte der Vogelzug auf Hochtouren ein, aber es ist uns gelungen, an diesem Tag "nur" ein bisschen mehr als 140 000 Zugvögel zu zählen. In acht Tagen sind 3,3 Millionen Vögel über den Lämmijärve gekommen. Kommt der Zug der Buchfinken für dieses Mal zum Ende? Russland ist groß und weit, Platz für viele Buchfinken dort. Vielleicht kommt eine weitere Migrationswelle? Wie zuvor können die Beobachtungen von Mehikoorma in der e-Biodiversitäts-Datenbank verfolgt werden. Es scheint, als ob die Buchfinken endlich die Westküste erreicht haben. Wenn es ein relativ ruhiger Tag in Mehikoorma war, so wurden auf der Insel Kihnu heute 290 000 Vögel gezählt und in Sõrve säär 183 000 Buchfinken. Mehr Details über Kihnu können im Blog zum Kihnu-Migrationsprojekt gelesen werden, und über Sõrve säär im Tagebuch der örtlichen Vogelstation.
 
23. September
 

In Mehikoorma herrschte totale Stille. Die Vögel schienen den Sonntag gefeiert zu haben. Während des gesamten Morgens kamen nur ein paar Tausend Vögel über den Lämmijärve. Das Wetter war nicht das schlechteste - ein schwacher südwestlicher Wind, bewölkt, von Zeit zu Zeit regnete es. Offensichtlich hielt der Regen die Vögel vor Ort.
Im Dorf Mehikoorma wurde heute ein seltener Besucher gesehen, ein Gelbbrauen-Laubsänger (Phylloscopus inornatus). Ich war zu der Zeit am Leuchtturm beobachten und habe den Vogel versäumt. Wir haben einige Zeit nach ihm gesucht, aber ein kleines Ding in den hohen Baumgruppen und in einem größeren Vogelschwarm zu finden, ist ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen. In diesem Sommer wurde nun der Gelbbrauen-Laubsänger zweimal in Estland gesehen, ein Vogel wurde vor ein paar Tagen an der Kabli-Vogelstation beringt. Die nächsten paar Wochen sind noch günstig, um einen Gelbbrauen-Laubsänger zu finden. Ich habe die Art in seinen Überwinterungsgebieten in Süd-Ost-Asien gesehen. Vielleicht wendet sich das Glück und ich bekomme auch einen estnischen Punkt in diesem Jahr.
 



 

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