Am Dienstag begannen kleinere Gruppen von Wildschweinen sich schon ab Mittag am Futterplatz einzustellen. Kein Wunder, das Wetter war bewölkt und schneesturmähnlich grau. Die letzten waren noch um Mitternacht dort.
Gestern kamen die ersten ungefähr um 16 Uhr an und eine Stunde später waren mehr als fünfundzwanzig Tiere am Futterplatz. Ein großes altes Männchen bewegte sich in der Herde – die Paarungszeit hat begonnen. Die gleiche Nachricht kam von Leuten die im Wald unterwegs waren. Die Herde besteht nur aus Sauen mit einem großen Männchen, doch könnte ein noch größeres und stärkeres Männchen um diese Position konkurrieren. Die jugendlichen männlichen Wildschweine wurden schon aus der Herde verscheucht.
Das männliche Wildschwein ist ganz einfach in der Herde zu erkennen: größerer Körper, hält sich im Hintergrund, frisst nicht, sondern trampelt nur herum, hätschelt die Sauen in der Herde. Der „Pinsel“ ist unter dem Bauch sichtbar, die Schnauze ist länger, stärker, etwas anders geformt. Wenn das Bild der Kamera gut ist, kann man die mächtigen Stoßzähne sehen.
Ziemlich viele Jugendliche sind in der Herde zu sehen – wie alt sind die? Die vergangenen Winter waren hart und reich an Schnee. Dieses Frühjahr wurden im März keine Sauen und Ferkel gesehen; Sie wären der Kälte und Hungernot ausgesetzt gewesen. Abferkeln wurde bis Ende April, Anfang Mai hinausgezögert, so sind die kleinsten im Blick der Kamera sieben bis acht Monate alt. Die am Weitesten entwickelten könnten schon läufig sein.