Spechte testen Trommeln

Text und Fotos von Rein Kuresoo, animalcity.eu/kuresoo/
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Felis silvestris
 
Schwarzspecht trommelt - nur grünes Holz hallt in der Kälte 
 

Schwarzspecht   Musträhn   Dryocopus martius   

 

Dreizehenspecht   Kolmvarvas oder laanerähn         Picoides tridactylus

 
Bereits ab Februar sollte die Stille des Waldes vom Trommeln der Spechte zerrissen sein. Einige Geräusche werden aus dem Wald gehört, aber meist knackt der Frost hier und der Lärm der Spechte fehlt bis jetzt. Obwohl die Sonne hell scheint und das immer länger werdende Tageslicht das Blut in Wallung bringt, kühlt der Frost die Leidenschaft der Hitzköpfe beträchtlich - wer sich zu sehr aufregt, kann vom Baum fallen. Derzeit müssen die Köpfe noch gegen die Bäume geschlagen werden, um die Schnäbel zu füllen. Wenn das Wetter wärmer wäre, würden Insekten aus den Stämmen krabbeln um sich im Sonnenschein zu wärmen, aber gut, bei Wetter ist alles ein "schön wärs".  Die Larven der Baumbohrer sind tief drinnen, um sie zu erwischen müssen die Tunnel länger ausgeschnitten werden und die lange Zunge in das kalte Holz gestoßen werden. Sollten Sie einmal einen Türknauf bei frostigem Wetter abgeleckt haben, werden Sie verstehen, was mir vorschwebt. Die Zunge der Spechte ist so lang, dass, sollte der Vogel auf die Idee kommen, sich selbst von einem Ast zu hängen, er nicht nach einem Seil suchen müsste. Es ist erstaunlich, dass so ein Ding im Schnabel Platz hat und es nicht in der Luft hängt und beim Flug stört.
 
Die Wurzel der Zunge des Spechts ist am Verbindungspunkt des Schädels und Schnabels am rechten Nasenloch befestigt, die Zunge läuft dann durch das Nasenloch über Stirn und Scheitel, und schlüpft von hinter dem Nacken zwischen den beiden unteren Kieferknochen - in den Mund des Spechts. Die Zunge wird von einer verstärkenden Struktur aus kleinen Knochen und Knorpel unterstützt. Es lohnt sich ausführlich über die Zunge der Spechte zu sprechen, denn für den Vogel, der hauptsächlich seinen Kopf zum Arbeiten, wie auch zum Trommeln, verwendet, ist es ein unverzichtbares Instrument um seine geistige Gesundheit zu bewahren. Der Schädel eingewickelt in die Zunge ist einer der Mechanismen, die dem Specht helfen, eine Gehirnerschütterung zu vermeiden. Die Kraft der Schläge wird zusätzlich zur der Zunge von einem starken, aber elastischen Schnabel und den schwammigen Knochen im Stirnbereich des Schädels gedämpft, und anderen Gehirn und Schädelstrukturdetails. Die Zunge der Spechte ist eine derart bemerkenswerte "göttliche" Erfindung, dass sie besondere Aufmerksamkeit von Kreationisten verdient hat. Die Tatsache, dass Zungenbein und Knorpel, die sich beim Menschen wie auch bei den meisten Vögeln zwischen dem Hals und dem Unterkiefer befinden, in einem einzigen Moment der Geschichte von unter der Kehle über die Nase gesprungen ist, und dann den Kopf einkreisen, ist so unglaublich, wie die Geschichte von Lopi und Lapi, in der wegen eines einfachen Kommunikationsfehlers Lapi eine brutzelnde Blutwurst aus der Nase wuchs. Ach, der Teufel hat einst Charles Darwin in die Irre geführt. Relativ geringe Unterschiede in der Schnabelform der Galapagosfinken und andere solche Kleinigkeiten machten ihn glauben, dass die Evolution die allmähliche Reparatur von kleinen Veränderungen durch natürliche Auslese ist. Der fromme Naturforscher Darwin würde vom Geheimnis der Spechtzunge in ein ernsthaftes Dilemma getrieben worden sein; heutige Evolutionisten machen sich einfach nicht die Mühe, diese Dinge über die Spechtzunge mit Kreationisten zu diskutieren.
 
Wie auch immer es sein mag mit der Spechtzunge, ich glaube nicht, dass es zu angenehm ist, die Zunge bei Frost zu lange in einem kalten Baum zu lassen. Die Spechte sind irgendwie ruhig und ich bin geneigt zu vermuten, dass sie einen großen Teil des Tages damit beschäftigt sind, die Zunge aufzuwärmen - oder still zu sitzen, Zunge im Mund. Aber es ist eigentlich nicht ganz so verdrießlich, wie im Winter. Nachdem ein Insekt in den Bauch geschickt wurde und die Zunge aufgewärmt ist, muss man testen, wenn auch nur ein bisschen, wie gut die Waldtrommeln dröhnen.
 
Der Dreizehenspecht bewohnt Fichtenwälder, zieht aber oft Laubbäume als Trommeln vor. Dies ist eine Eichen-Djembé


 

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