Singschwäne landen auf den Feldern
In den Meeresbuchten des Naturschutzgebiets Silma beginnt das Eis aufzubrechen. Zum Ende des Winters haben wir eine Eisdicke von 30 – 50 Zentimetern gemessen. Nun haben sich Risse im Eis gebildet und örtlich ist es von Schmelzwasser bedeckt. Die ersten kleinen Öffnungen im Eis erscheinen an Flussmündungen und Quellen. Dort sammeln sich Graureiher, hungrig nach der Ankunft vom Zug und nach Fisch jagend, und Schellenten und Gänsesäger.
Jeden Tag kommen weitere eintreffende Zugvögel hinzu. In West-Estland wird der Vorfrühling durch die Ankunft der stimmgewaltigen Sing- und Zwergschwäne angezeigt. Solange das Meer noch eisbedeckt ist, bleiben sie in großen Scharen auf den Feldern. Um diese Zeit kann man ihr Balzritual sehen, wobei die männlichen Vögel „tanzen“, ihre Hälse noch oben und unten streckend. Die kräftigeren Männchen zeigen ihre Stärke durch Flügelschlagen. Von Zeit zu Zeit kommen in der Gruppe Kämpfe vor.
Graugänse sind bereits seit einigen Wochen an Ort und Stelle. Ihr Geschnatter, an die Rufe von Hausgänsen erinnernd, ist häufig zu hören, wenn sie in der Nähe vorüber fliegen. Bald werden sich die Grauganspaare auf die Suche nach geeigneten Nistplätzen im Schilf machen.
Der Schnee hat sich wunderbar schnell von den offenen Feldern zurückgezogen. Auch im Wald wird die Schneeschicht schnell dünner. Die ersten Leberblümchen haben wir jedoch noch nicht finden können.