Information: Tõnu Talvi, Naturschutzbiologe, Umweltbehörde
Foto: Arne Ader
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit
Fütterung von Höckerschwänen, Merivälja, Tallinn
Die Umweltbehörde (Keskkonnaamet) weist darauf hin, dass es nicht ratsam ist, Stockenten, Höckerschwäne und andere Wasservögel, die oft in städtischer Umgebung zu sehen sind, zu füttern. Zusätzliches Füttern von Wasservögeln kann die körperliche Verfassung der Vögel beeinträchtigen, ihre Flugkapazität und auch langfristig ihren Fortpflanzungserfolg.
Das normale Verhalten von Wasservögeln ist es, in die Überwinterungsgebiete im Süden und Westen zu ziehen. Durch die Fütterung von Vögeln, unterstützen Menschen Ausnahmen in der Natur, unnatürliches Verhalten und die Schwächung von natürlichen Verhaltenskodizes. Vögel zu füttern ist kurzsichtig und unverantwortlich.
“Wasservögel, die durch Zufütterung angelockt werden in menschlicher Nachbarschaft zu bleiben, verlieren bedeutende Teile ihrer physiologischen Leistungsfähigkeit und Instinkte. Die Vögel verlieren ihren angeborenen Zuginstinkt, werden leichte Beute für Raubtiere und da sie in großer Anzahl zusammen sind, fangen sie leicht Krankheiten ein und verbreiten die auch untereinander.
Für Menschen können erkrankte Vögel auch bei engem Kontakt zur Gefahr und zusätzlich eine unmittelbare Gefahr für den Verkehr werden. Der Höckerschwan ist zum Beispiel eine wilde Vogelart, die unter außergewöhnlichen Umständen, aufgrund von Störungen oder Krankheit, eine direkte Bedrohung für die Sicherheit von Menschen (besonders Kindern und älteren Leuten) werden können“ sagt Tõnu Talvi, Biologe in der Abteilung für Naturschutz der Umweltbehörde.
Teet Koitjärve zufolge, Berater der Umweltbehörde, bieten Menschen den Vögeln vor allem Weißbrotprodukte an. Mehlprodukte aus kohlenhydratreichen und höchst verfeinerten Rohmaterialien gehören nicht zur natürlichen Ernährung der Vögel, denn sie beschädigen die natürlichen Prozesse im Körper des Vogels und die Flugkraft und auch im nächsten Frühjahr den Bruterfolg.
Für Wasservögel ist es am besten sich gemäß ihren natürlichen Instinkten, die sich im Laufe von Jahrtausenden entwickelt haben, zu verhalten und in die Überwinterungsgebiete, die über geeignetere Gewässer für das immer kälter werdende Wetter und das immer weniger verfügbare Nahrungsangebot verfügen, zu ziehen.
Zusätzliche Informationen:
Tõnu Talvi
501 68 69
(Estland 22.10.2013)