Fotos und Text Arne Ader
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit

Altnurga Eschenwäldchen, Herbstmonat 2014
Als das Alam-Pedja Naturschutzgebiet im Jahre 1994 erstellt wurde, wurde ein wunderschöner Hain nahe Puurman außerhalb seiner Grenzen gelassen: das Altnurga Eschenwäldchen mit mächtigen Eschen und Ulmen und Amerikanischen Ulmen.
Ich erinnere mich an den Hochsommer 1997, als mein Freund Einar Tammur über einen wundersamen Wald bei Altnurga sprach. Ich erinnere mich auch, dass der große alte Mann der Pilze, Erast Parmasto, neue und seltene Pilzarten dort gefunden hat, von denen einige in dem nahen geschützten Gebiet völlig fehlten. Und als im August desselben Sommers ein Hexenring aus etwa zwanzig riesigen Bovisten (Lasiosphaera gigantea) zwischen den majestätischen Bäumen von Altnurga erschienen, wurde der Ort, Dank der Journalisten die gekommen waren um den riesigen Pilz zu sehen, berühmt. Aber es dauerte noch ungefähr 10 Jahre bevor das Eschenwäldchen in das Alam-Pedja Naturschutzgebiet einbezogen wurde.

Die Riesen Bovisten von Altnurga im August 1997
Im Pilz Herbst dieses Jahres erinnerte ich mich wieder an die bekannten Pilze von Altnurga und so beschloss ich einen Blick auf den vertrauten Hain zu werfen. Das erneute Treffen überraschte. Aus der Ferne waren Eschen mit abgestorbener Krone sichtbar. Ein Teil von ihnen stand noch, andere lagen auf dem Boden. Das Sterben der Eschen, dem an vielen Orten in Estland große Eschenbäume zum Opfer fielen, war auch hier angekommen.
Muster auf der Rinde einer einige hundert Jahre alten Riesen-Esche
Ein alter Baum war zwischen seinen vertrockneten Artgenossen stehen geblieben. Seine glückliche grüne Krone strahlte den Optimismus aus, dass einige Eschen in guter Verfassung nicht sterben würden! Der Baumriese vor mir verdient, neben Bewunderung, auch gemessen zu werden – er hatte einen Umfang von ungefähr 4 ½ Metern!

Im Eschenwäldchen wuchs ein Rehbrauner Dachpilz (Pluteus cervinus)
In Erinnerung an die klassischen Pilzkappen war das Eschenwäldchen dieses Mal eher trocken und arm an Pilzen. Am Fuß einer großen Esche bemerkte ich einen einsamen Rehbraunen Dachpilz und auf einem Ulmenstamm, der am Boden lag, wuchs eine Pilz Seltenheit dessen Artname mir das Gesetz nicht erlaubt zu erwähnen.
Doch unter Berücksichtigung der Vielfalt des ganzen Reiches der Pilze bin ich wohl in einem echten Pilz Wald: das Eschensterben gefallene Bäume gehört zu den Schlauchpilzen, Ascomycota, Klasse! Neugierig – während es dem Oberförster von Kursi, Esko Krinal, gelungen war, den neuesten geplanten Kahlschlag in dem Eschenwäldlein abzuwenden, hat keiner von uns ein wirksames Mittel gegen die Plage Eschensterben.

Am Anfang des Herbstes hat ein Ankömmling aus Zentralasien, das Kleine Springkraut (Impatiens parviflora), angefangen zu blühen.
Die Alam-Pedja Geschichten im Looduskalender werden unterstützt vom Umweltinvestitionszentrum
(Keskkonnainvesteeringute Keskus): www.kik.ee