Unsere Zuschauer, die die Forellen-Laich-Kamera beobachten, haben sicherlich bemerkt, dass die Bewegung der Fische in den Abendstunden plötzlich zurückgeht. Wir vermuteten einen Otter oder einen Nerz, aber es gab wenig Schnee und die Spuren blieben unleserlich. Otterspuren sind größer als die vom Nerz – beides Beutegreifer, aber der Otter frisst fast immer direkt am Platz und lässt auch bei großem Hunger irgendetwas herumliegen, Flossen oder Kiemen. Die Zahl der Nerze geht zurück, und sie sind in der Gegend nicht gesichtet worden, aber dennoch ist ihre Bindung zu Gewässern stark und die Tiere sind mobil.
Nun ist alles klar, der Störenfried entpuppte sich statt dessen als Iltis. Er ist im Winter allein unterwegs und bewohnt auch Gewässerränder. Obwohl ein Iltis ein guter Schwimmer ist, geht er nicht so leicht ins Wasser, aber immerhin war die Versuchung groß.
Der Iltis ist ein relativ kleiner, zu den Mardern zählender Räuber: Körperlänge etwa 40 Zentimeter, das Gewicht des ausgewachsenen Weibchens bleibt unter einem Kilo, die Männchen sind nur wenig größer. Der Körper erscheint lang durch die kurzen Beine, den an der Spitze schwarzen Schwanz, Körper und Schwanz gestreckt, aber mit gekrümmtem Rücken, wenn er hetzt oder bei der Jagd trabt. Wir werden auf die Spuren zu sprechen kommen, wenn es Schnee auf dem Boden gibt und das Fährtenbuch lesbar wird.
Das dichte cremefarbige Unterfell zeigt sich im Winter gut unter dem braun-schwarzen Pelz. Stumpfe Schnauze, kleine Augen von einer dunklen Maske umgeben und ein heller Rand an den runden Ohren.