Wenn die Frühlingsboten kaum angekommen sind und das erste Ei im Käuzchennest aufgetaucht ist, könnten in einigen Fichtenkreuzschnabelnestern bereits Küken geschlüpft sein!
Die Brutzeit ist immer so eingerichtet, dass sie in eine Zeit fällt, in der die Nahrung reichlich ist. Auf der Sonne zugewandten Fichten öffnen sich die Schuppen der Zapfen, mit anderen Worten, dieses Jahr ist niemand am Rande der Hungersnot - jeder kann es mit einem Blick auf die Fichtenspitzen sehen. Dem außergewöhnlich frühen Brüter schließen sich die Kiefernkreuzschnäbel an.
Nester mit Eiern wurden hier am häufigsten im März gefunden. Das Nest ist in eine Fichte gebaut und Baumeister ist das Weibchen, das vom Männchen ermuntert und ständig von seinem Gesang begleitet wird. Wenn die Zapfenernte ausreichend ist, können Fichtenkreuzschnäbel, ohne sich gegenseitig zu stören, innerhalb einer Distanz von einigen zehn Metern brüten. Die Nester auf den Fichtenspitzen befinden sich am Stamm, weiter unten allerdings in den Zweigen weg vom Stamm. Das Weibchen beginnt sofort nach dem Legen des ersten Eis mit dem Brüten; in einem vollen Gelege können vier Eier sein, die Küken schlüpfen nach einer Brutzeit von 13 Tagen.
In einigen Jahren gibt es auch im März noch Fröste, aber die Fichtensamen werden trotzdem unter den geöffneten Schuppen ausgeschüttet. In den ersten Tagen nachdem die Küken geschlüpft sind, verlässt das Weibchen niemals das Nest - die Küken brauchen Wärme. Während der Brut, wie auch in der ersten Woche, bringt das Männchen Futter ans Nest: halb verdaute Fichtensamen werden im Kropf transportiert und ausgewürgt, weil das Weibchen sich im das Füttern der Jungen kümmert. Das Nestleben dauert nur ein paar Wochen, aber die Küken brauchen noch länger Pflege ...
Farbenfrohe Geschöpfe: das Gefieder des Männchens ziegelrot, das des Weibchens gelblich grün während der Paarungszeit. Die Länge beider Geschlechter ist ein bisschen mehr als 15 Zentimeter, Gewicht gewöhnlich unter 50 Gramm. Der schwarze und kräftige Schnabel mit gebogenen Spitzen ist ein effektives Werkzeug zur Arbeit mit Zapfen. Ihre Füße sind schorfig und Vogelmänner beschweren sich, dass manchmal das Beringen nicht erfolgreich ist.
Fichtensamen sich nahrhaft, zusätzlich ein Fettgehalt von ungefähr 35%. Ein guter Zapfen hat ungefähr 125 Zapfenschuppen, unter etwa hundert Schuppen befinden sich zwei Samen. Wir können annehmen, dass der männliche Vogel etwa hundert Samen ergattert, weil sich ein Teil einfach ausbreitet. Nach dem Bearbeiten von 10 Zapfen sind tausend Samen in seinem Kropf und sie können bis zu 10 Gramm wiegen ...
Die Zahl der Fichtenkreuzschnäbel variiert weitgehend, sie nisten einfach dort, wo es Nahrung gibt. In einem guten Zapfenjahr wie diesem nisten sogar mehr als 50 000 Paare in unseren Fichtenwäldern.