Dieses Jahr startete die Hirschlausfliegen Plage etwas später als normal, zumindest im nördlichen Estland. Letztes Wochenende waren die Wälder überall voll von den Peinigern.
Nach dem Ausschlüpfen gebraucht die Fliege sofort ihre Flügel, um auf eine nahe gelegene Pflanze oder einen niedrigen Strauch zu fliegen. Zum Glück sind es sehr schlechte Flieger.
Sie lauern im Hinterhalt auf ein “Wirtstier” um das Opfer zu überfallen und sich in seinem Fell zu verstecken. Danach wirft die Fliege ihre Flügel ab (bricht sie gegen das Fell), da sie davon ausgeht, dass sie diese nicht mehr benötigt: es ist viel bequemer sich in dichtem Fell aufzuhalten.
Elche versuchen den Peiniger auf alle Arten loszuwerden: die Hirschlausfliege ist jedoch resistent gegen Reiben am Baum, Wälzen im Schlamm und was sonst auch immer. Die langen Beine sind mit gezackten Klauen ausgestattet und die Körperhaare auf dem ansonsten glatten Chitin Skelett helfen im Pelzversteck zu bleiben. Auf Arnes Bildern ist alles gut sichtbar und im Wald kann man das selber sehen.
Natürlich beißen die Hirschlausfliegen, doch ist das Blut des Wirtes notwendig für die Art zu überleben. Der Biss an dem die Hirschlausfliege Blut saugt, gemischt mit seinem Speichel wird anschwellen und mehrere Tage lang unangenehm jucken. In den letzten paar Jahren wurde beobachtet, dass bei empfindlichen Menschen die Bisse sogar allergische Reaktionen auslösen können.
Beim Herauskommen aus dem Wald hilft ein feiner Kamm und sorgfältiges Abstreifen der Kleidung. Wenn die Hirschlausfliegen Plage zu schlimm wird, werden wir einfach dem Wald fern bleiben. Jetzt ein in Fell gekleideter Waldbewohner zu sein, ist definitiv nicht beneidenswert…