Die Runde Tisch Diskussion über der Tier des Jahres ist als Serie veröffentlicht. Teilnehmer an der Dikussion: verantwortlicher Direktor des JagdverbandesTõnis Korts, stellvertretender Direktor Andres Lillemäe,Jäger und Organisator von Naturausflügen. Vahur Sepp, Zoologe und Untersucher des Wildschweinverhaltens Tagne Oja, Looduskalender Herausgeber Gennadi Skromnov und Redakteure des Journal Loodusesöber Helen Arusoo und Mats Kangur.
Die Verpflichtung Wildschweine zu schießen ist jedem Landkreis auferlegt und die Anzahl ist groß. Jäger machen sich Sorgen: wird es einen Unterschied geben zwischen Tiere jagen und einfach töten? Für die Jäger ist es eine Frage der Moral.
Andres Lillemäe: Es gibt noch eine Frage der Moral. Als ich noch ein ziemlich kleiner Junge war, sagte mein Großvater „geh und schneide dem Hahn den Kopf ab, wir wollen Suppe kochen“. Das Kind ging. Peng. Ich werde das bis zu meinem Tod nicht vergessen ..l. und jetzt frage ich: wie viele Hahnenköpfe wird es Euch gelingen abzuschneiden: 100, 200, 300? bevor es eine Blockade geben wird….
Gennadi Skromnov: Fragen Sie das im Schlachthof ….
Andres Lillemäe: Ein Jäger ist das ganze Jahr in so einer Lage, dass wir Wildschweine auf alle Arten töten müssen. Wir haben untereinander diskutiert, wo die ganzen Grünen und Tier- und Umweltschützer jetzt geblieben sind, wenn das Wildschwein zum Sündenbock gemacht wird. Es kann ohne Grenzen, ohne Erlaubnis geschossen werden: sogar Bachen, die Frischlinge zum Verhungern zurückgelassen. Wegen dieser Pest, die durch menschliche Fehler verursacht wurde, erklären wir die Wildschweine frei für alle ….
Gennadi Skromnov: Die Gemeinschaft muss sich selbst diese Frage stellen.
Andres Lillemäe: Bei der Erfüllung solcher Verpflichtungen wird es ein moralisches Hindernis geben.
Vahur Sepp: Als ich 18 Jahre lang als Jäger in der Tartu Forstmanagement Abteilung gearbeitet habe und einige hundert Wildschweine pro Jahr schießen musste, war das Ergebnis, dass ich jetzt zum Beispiel nicht mehr auf Großwild Jagd gehe. Ich will nicht mehr.
Andres Lillemäe: Ein weiteres Hindernis ist eine rein praktische Blockade. 17 Jahre lang habe ich hier im Haus der Jagdgesellschaft gelehrt, dass kein Tod eines Tieres umsonst sein darf. Es muss einen Grund für die Jagd geben. Ich möchte Nahrung, ich möchte etwas daraus machen oder die Anzahl regulieren. Doch jetzt wird es ein sinnloses Töten geben. Wir können nicht alles essen – denn jetzt darf das Fleisch nur lokal verwendet werden, es ist keine Zeit es zu verkaufen. Ihnen einfach eine Kugel einzujagen ist keine Lösung.
Tonis Korts: Wir jagen so viel wie nötig ist und wir verbrauchen alles – das ist unser Prinzip. Jetzt kann das nicht so gemacht werden. Wenn es nicht verbraucht wird: das bedeutet, dass Mord stattfindet und das hat nichts mehr mit Jagd zu tun. Jagen und Morden sind zwei sehr unterschiedliche Dinge. Die Gesetzgebung unterscheidet nicht zwischen dem allen – wir haben die ganze Zeit versucht darüber zu reden, aber niemand hat uns erhört. Diese Dinge müssen vom Gesetz her anders gelöst werden.
Aber wie das Sprichwort sagt: In einer Krise sollte nichts Gutes verschwendet werden. Als wir vor einigen Jahren für ein neues Jagdgesetz gekämpft haben, die Rolle des Staates als Regulator größer haben wollten, war es sehr schwierig für uns ein Podium zu finden von dem wir gehört wurden. Heute werden uns Mikrophone zugeschoben und wir können über unsere Sorgen sprechen – dank dessen hat niemand etwas direkt Negatives über die Aktivitäten der Jäger gesagt. Unser Beitrag zur ASF Krise ist sehr real: neben der Regulierung der Anzahl leisten wir auch einen Beitrag indem wir erkrankte tote Tiere begraben. Doch gibt es immer noch keine Lösungen für die Probleme der Jäger.
Die Serie von Runden Tisch der Jäger geht weiter.