Über Wildschweine neben ASF
Text Vahur Sepp, Förster
Foto Arne Ader
Übersetzung ins Englische: Liis
Vom Englischen ins Deutsche: Leonia
Wildschwein Metssiga Sus scrofa
Für Wildschweine ist eine aufregende Zeit angebrochen – die Paarungszeit hat begonnen. Der Anfang einer neuen Generation von Frischlingen wird Ende November und im Dezember gemacht.
Die Männchen sind mehr als sonst unterwegs. Inzwischen hat sich auf dem Brustkorb eine Art „Rüstung“ entwickelt. Die Rüstung besteht aus einer Verdickung des Bindegewebes unter der Haut, 2-3 cm dick. Ihr Zweck ist, den Brustkorb gegen Hauerstiche von Konkurrenten zu schützen. Die sackartige Präputialdrüse, die an der Spitze des Penis sitzt, ist ebenfalls vergrößert. Sie verströmt einen kräftigen Ebergeruch. Der Geruch ist besonders deutlich an Plätzen, wo sie Wasser lassen.
An den Scheuerbäumen der Wildschweine kann man Spuren der Hauer der Männchen finden. Sie setzen Hauermarken im ganzen Jahr, aber besonders häufig während der Paarungszeit. Wer sie zu lesen imstande ist, kann sehen, wie viele Wildschweine es in einem Gebiet gibt. Das Ziel ist es, die Marke so hoch wie möglich zu setzen. Durch Wälzen im Urin und Schubbern am Baum hinterlassen sie einen charakteristischen Geruch am Baum, besonders für das Männchen. Die Scheuerbäume sind wie Notiztafeln. Der Eber kann wichtige Informationen über seine Rivalen daraus erfahren. Die wiederum helfen, unnötige Kämpfe zu vermeiden. Blutige Turniere untereinander geschehen in der Regel zwischen ziemlich ähnlich starken Tieren.
Das Interesse der Bachen an den Scheuerbäumen hat ebenfalls zugenommen. Selbstverständlich ist es interessant zu wissen, welche Kavaliere sich in der Nachbarschaft herumtreiben und von wem man sich am liebsten umworben sehen würde …