Stockenten in anderem Licht

Foto und Kommentar Tiit Huntwww.rmk.ee
Übersetzung ins Englische: Liis
Vom Englischen ins Deutsche: Leonia
 
 
Über das Fischkamera-Mikrofon war mehrere Tage lang Geplantsche und Gespritze zu hören, ohne dass für irgendjemand die Urheber dessen zu sehen waren. Jetzt erschienen sie – und war das möglich – Stockenten?! Unglaublich, dass Stockenten sich als Räuber der Forellenlaichplätze erwiesen. Wenn wir diese einzigartige Videodokumentation nicht gesehen hätten, würden wir es nicht glauben.
 
Bis jetzt wussten wir, dass die Nahrung der Stockenten aus Wasserpflanzen  und Insektenlarven, Muscheln, Krebstieren und anderen Wirbellosen vom Grund des Gewässers besteht. Im Video sehen wir, dass Stockenten ihre Füße wie der Watvogel Thorshühnchen nutzen, um Essbares herauszutrampeln, dass sich im Bodenschlamm und Sand und Kies versteckt hat. Die Frage ist, ob das Aussieben und Verschlingen des Forellenrogens durch die geschickten Stockenten von Põlula erlernt wurde und gezielt von ihnen eingesetzt wird oder ob es eine verbreitete Praxis bei Stockenten ist?
 
Wenn die städtischen Stockenten um neun am Abend auf den Ufern von Schnells Teich im Licht der Straßen von Tallinn schlafen, die Köpfe unter die Flügel gesteckt, dann arbeiten die Piraten von Põlula in der Dunkelheit.
 
Im Keila-Fluss bei Keila-Joa habe ich immer Stockenten an den Lachs- und Forellenlaichplätzen herumwuseln sehen, aber ich habe niemals daran gedacht, sie mit dem Fressen von Fischrogen in Verbindung zu bringen. Eigentlich wissen wir weder, was die Keila-Joa-Stockenten dort tun, noch was oder wen sie zum Fressen suchen.
 
Die Sache muss verfolgt werden. Um Tartu herum jedenfalls verschlingen die Stockenten Frösche.
 
Was wissen wir überhaupt über die Übeltäter-Stockenten? – vielleicht nur eines, dass in schwierigen Zeit Schinken und Eier und unser tägliches Brot es auch für sie tun würde.


 

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