Zum Ende des Jahres des Wildschweins

Text Helen Arusoo, für das Tier-des-Jahres-Team
Foto Arne Ader
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Felis silvestris
 
Anzeichen von wühlenden Wildschweinen unter Eiche 
 

Wildschwein    Metssiga        Sus scrofa

 
In der Zukunft werden wir uns wahrscheinlich an dieses "Wildschweinchenjahr" als eine Zeit der außergewöhnlichen Umstände erinnern, als sich die Afrikanische Schweinepest, AFS, explosionsartig über Estland verbreitete. Aber lassen Sie uns auch an die positiven Seiten erinnern: die Haltung unseres Volkes gegenüber den Wäldern wurde getestet und erprobt. Wir haben die Prüfung erfolgreich bestanden, keine Feindschaft gegen Wildschweine wurde sichtbar.
 
"Die Jäger haben in diesem Jahr die Rolle des Anwalts übernehmen müssen, um zu garantieren, dass die Haltung der Menschen den Wildschweinen gegenüber respektvoll sein sollte, wie es allen Tieren gegenüber sein sollte" sagt Tõnis Korts, geschäftsführender Direktor der Estnischen Jagdgesellschaft. "Wir sind glücklich, dass wir gemeinsam mit dem Tier-des-Jahres-Team die Botschaft an die Öffentlichkeit bringen konnten; Wildschweine wurden nicht ausgestoßen oder im Schlamm untergetaucht."
 
Auf der Minusseite des Jahres des Wildschweins stellen wir den Rückgang in der Anzahl von Wildschweinen fest. ASF verbreitet sich nicht mehr mit Lichtgeschwindigkeit, wie im Sommer, aber sie bewegt sich langsam Richtung Norden und Westen und in manchen Gegenden sind die Wälder von Wildschweinen entleert. Aber die Abschussquote muss erfüllt werden. "Das Ziel ist es, die Zahl von Wildschweinen auf 3 Individuen pro 1000 Hektar zu bringen, was etwa 11 500 Wildschweine für ganz Estland bedeutet," erklärt Tõnis Korts. "Ob wir in der Lage sind, dieses Ziel zu erfüllen, wird klar sein, wenn die Jagdsaison endet, jetzt ist es zu früh um etwas definitiv zu sagen. Wir kennen nur die Anzahl der geschossenen und begrabenen Wildschweine; alle, die von der Krankheit betroffen waren, können leider nicht zurückverfolgt werden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wurden 18 665 Tiere der festgesetzten Quote von 29 608 geschossen; die sonst getöteten und begrabenen Tiere mögen noch einmal über Tausend mehr hinzufügen. Die Zahl der Tiere im Wald kennt noch niemand."
 
Auf der Gewinnseite des Wildschweinjahres, sollte zuerst die Zusammenarbeit mit Estlands südlichem Nachbarn Lettland erwähnt werden; sie haben ebenfalls die Krankheit in ihren Wäldern und das Wildschwein als Tier des Jahres 2015. Die Letten haben beim gemeinsamen Fotowettbewerb von Looduskalender und der Zeitschrift Loodusesõber "Das Wildschwein - ein echtes Schwein" teilgenommen. Die Fotos von diesem Wettbewerb werden nun im Lettischen Museum für Naturgeschichte, wie auch im Estnischen Museum für Naturgeschichte in einer Ausstellung mit dem gleichen Namen ausgestellt.
 
Wer noch keine Gelegenheit hatte, die Ausstellung zu besuchen und eine gute Übersicht über das Tier des Jahres möchte, bevor das neue einzieht - gehen Sie sicher und besuchen Sie die Ausstellung "Wildschwein - ein echtes Schwein" im Museum für Naturgeschichte. Sie ist bis 21. Februar geöffnet. Dort können Sie auch in ein echtes Wildschweinnest kriechen.
Die Wildschweingeschichten werden auch im neuen Jahr im Looduskalender fortgesetzt, da es genug Krisenherde in Verbindung mit den Wildschweinen gibt: das Wildschweinthema wird weder mit der Änderung der Jahreszahl, noch mit der Ankunft eines neuen Tier des Jahres enden.
 
Foto Mats Kangur

Vahur Sepp hat die Geschichten über den Jahreszyklus des Wildschweins im Looduskalender geschrieben. Als Zeichen der Wertschätzung wurde Vahur bei der Weihnachtsfeier der Loodusesõber-Autoren mit einem Foto einer Wildschweinfamilie von Ingmar Muusikus beschenkt. Vahur wird auch im Jahr des Dachses für uns schreiben.

 


 

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