Seltener umherziehender Gast – Lasurmeise
Präsentation Margus Ots, Vorsitzender der EOÜ-Raritäten-Kommission
Foto Micha Fager
Übersetzung ins Englische: Liis
Vom Englischen ins Deutsche: Leonia
Lasurmeise
Lasurmeise Lasuurtihane Cyanistes (Parus) cyanus
Die Lasurmeise ist die östliche Verwandte der Blaumeise. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Westrussland bis in die Mandschurei. In den Verbreitungskarten im Internet wird zumeist veraltete Information wiedergegeben, wonach es auch Brutgebiete in Finnland und am Ostufer des Peipussees gebe. Tatsächlich liegt die westliche Grenze der Verbreitung der Lasurmeise östlich von Moskau; weiter westlich gibt es nur eine kleine isolierte Population in Weißrussland.
Während die Lasurmeise nach Information der Ornithologischen Raritäten-Kommission nur bei 7 Gelegenheiten in Estland gesehen wurde (zuletzt 1989), sind in Finnland 30 Funde der Lasurmeise bekannt. Bei unseren nördlichen Nachbarn ist bekannt, dass es ein paar Mal Bruten gegeben hat (1973) und einmal wurde sie auch bei einem gemischten Paar mit einer Blaumeise brütend gefunden (1975). Genauere Informationen zu den Beobachtungen sind auf der Webseite der Finnischen Linnuharulduste Komisjoni zu finden: LINK
Obwohl die Lasurmeise entsprechend den Vogel-Fachbüchern unverkennbar ein Vogel mit blau-weißem Gefieder ist, ist die Identifikation gar nicht so einfach – eine leukistische Blaumeise oder eine Hybride aus Lasur- und Blaumeise sieht ganz ähnlich aus wie eine Lasurmeise. Der Oberkopf einer Lasurmeise ist immer weiß, der von Hybriden jedoch meist gräulich, die Ecken des vergleichsweise langen Schwanzes der Lasurmeise sind weitgehend weiß und das weiße Flügelband ist auch sehr breit. Eine eindeutige Identifizierung einer Lasurmeise und der Ausschluss einer Hybride ist immer noch häufig nur auf der Grundlage von Fotos möglich.
Obwohl die Lasurmeise ihrem örtlichen Lebensraum sehr treu ist und nur selten außerhalb ihres Bereiches herumstreift, wurden Lasurmeisen bereits 3 Mal in diesem Winter in Finnland gesehen. Es lohnt sich für Estlands Vogelfreunde, ihre Augen offen zu halten – der seltene herumstreifende Gast könnte sogar hier zu einem Vogelfutterhaus kommen.
Mehr zur Lasurmeise auf der Webseite des Vogels des Jahres: LINK