Vor der Kamera hört man „di-dää-dää, di-dää-dää“, und in einem Augenblick ist sie da – die Weidenmeise. Sie sind keine besonders eifrigen Futterhäuschen-Besucher, aber in Otepää sind sie jeden Winter im Kamerabild zu sehen, daher ist es sicherlich nicht wahr, dass sie niemals kommen, sich Samen zu holen.
Weidenmeisen sind den Sumpfmeisen sehr ähnlich, daher ist die Vorstellung beider am gleichen Tag eine gute Idee. Auf welche Unterschiede sollte man die Aufmerksamkeit richten?
Das Rückengefieder der Weidenmeise ist grauer.
Der schwarze Oberkopf der Weidenmeise ist von stumpferem Schwarz, das der Sumpfmeise glänzender.
Die Wangen der Weidenmeise sind ausgedehnter weiß, es reicht fast bis zum Nacken, und der „Kinnbart“ sieht breiter aus (siehe Arnes Foto unten).
Auf den Flügeln der Weidenmeise bemerken wir helle Längsstreifen, die bei der Sumpfmeise fehlen.
Die Gesamtgefiederfarbe beider Arten ist ähnlich, ebenso die Farbe der Augen, Schnabel und Beine. Körperlänge von beiden liegt im Durchschnitt bei einem Dutzend Zentimetern und ebenso das Gewicht in Gramm.
Es ist einfacher, zwischen Weiden- und Sumpfmeise anhand ihrer Rufe zu unterscheiden. Hören S: LINK [Reiter „Loomaliigid“/„Linnud“]
In einer gemischten Gruppe von Meisen, die in Nadelwäldern oder Mischwäldern vorkommen, können wir bisweilen eine einzelne Weidenmeise oder ein Paar in der Gruppe bemerken. Meisen sind hauptsächlich in den Baumkronen aktiv, aber die Weidenmeise kann man auch an Baumstämmen sehen. Die kleinen Vögel haben Gründe, dort zu sein: sie sammeln Vorräte für dürftigere Tage, indem sie Samen in den Rindenritzen verstecken.
Die Häufigkeit im Winter ist sehr unterschiedlich: von zweihundert- bis dreihunderttausend Vögel; dies wird wesentlich beeinflusst durch die Anzahl eintreffender ziehender Vögel aus dem Norden und Nordosten. Andererseits kann man in Estland geschlüpfte Jungvögel des letzten Sommers in Polen sehen.