15. Kalender-Woche: Wetter-Überblick

Foto: Ove Maidla, Universität Tartu

Fotos von den Überschwemmungen am Emajõe-Fluss am 13. April um etwa 15 Uhr:
http://foto.ut.ee/fotogalerii/2010/YLEUJUTUSED_TARTUS/index.html
 
Zusammengestellt von: Ele Pedassaar
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Leonia
 
 
15. Kalender-Woche: eine sonnige Hochdruck-Zone wurde in der zweiten Hälfte der Woche durch die Aschewolke, die aus Island kam und in ganz Europa Chaos verursachte, verdrängt.
 
Die Hochdruckzone, die sich Anfang der Woche von den Britischen Inseln bis nach Nordrussland erstreckte, brachte neblige Nächte (vor allem rund um die Inseln) und sonnige Tage nach Estland. Am Montag (12.04) wurde das Maximum der Woche in Pärnu und im westlichen Nigula aufgezeichnet: +16,3 °C. Der Genuss der Sonne wurde zeitweise von der am Dienstag (13.04) und Mittwoch (14.04) ganz Estland in Richtung Südosten querenden Tiefdruckrinne mit ihrer Kaltfront gestört. Sie brachte nur wenig Regen, kühlte die Luft aber deutlich ab. Als der Rand eines Hochdruckgebiets von den Britischen Inseln sich Donnerstag-Nacht (15,04) wieder über Estland ausbreitete, sank die Lufttemperatur in Jõhvi auf -4,7 °C (Minimum der Woche). Gleichzeitig herrschte ein Tiefdruckgebiet über dem nördlichen Teil der Barentssee, das mit seinem Rand bis nach Nord-Finnland und Skandinavien reichte und sich langsam in Richtung Ost-Südost bewegte. Sicher ist, dass mit den Regenwolken auch eine Aschewolke Estland über das Meer erreichte. Sie war am 14.04. durch den auf Island ausgebrochenen Vulkan bis in die äußere Atmosphäre geblasen worden. Flughäfen wurden geschlossen, einer nach dem anderen; auf estnischen Flughäfen wurde der Betrieb am Freitagmorgen (16.04) eingestellt, als die erste Regenwolken das nordwestliche Estland erreichten. Im Laufe des Tages wanderte die Zone mit den Regen- und Aschewolken über Estland in Richtung Ost-Südost, und die ihr folgenden Westwinde erreichten 12 m/s.
Am Samstagabend (17.04) breitete sich ein kleiner Hochdruckrücken über Estland aus und das Wetter klarte bis in den Morgen auf. Zur selben Zeit bewegte sich die nächste Tiefdruckzone von Island bis zur Nordküste von Norwegen und erreichte den Bottnischen Meerbusen am Abend. In Estland wurde die Wolkendecke dichter und die süd-und süd-östlichen Winde steigerten sich auf bis zu 12-16 m/s. Am Sonntagabend (18.04) zog die Tiefdruckzone weiter nach Finnland und in Estland gab es am südlichen Rand des Zyklons Regen. Der Wind drehte westlicher und verstärkte sich auf 18 m/s in Böen. Am Morgen hatte sich der der Kaltfront folgende Wind nach Nordwesten gedreht und brachte sogar Schneematsch für unsere nordwestliche Küste. Im Süden und Osten setzten sich die Regen- und Sturmböen fort.
Die durchschnittliche Lufttemperatur lag meist bei -2 bis +3 °C in der Nacht, in einigen regnerischen Nächten gab es vor Ort 5-6 °C. Tagsüber stieg das Thermometer auf 8 bis 14 °C, an der windausgesetzten Küste auf über 3-7 °C.
 
Schnee-Lage.
Am 15. April war der Schnee an allen Beobachtungsstationen verschwunden.
 
Eis-Lage.
Es gibt noch ein wenig Eis im Golf von Finnland in der nordöstlichen Ecke (aber nicht in estnischen Gewässern), die Väinameri [zwischen den Inseln und dem Festland] und die Pärnu Bay waren diese Woche eisfrei und für den Eisbrecher Tarmo begannen die Sommerferien. Kompaktes, bis zu 15-20 cm dickes Eis gibt es noch im Golf von Riga in der Nähe der Insel Ruhnu zu sehen.
Auf dem Peipussee hat sich das Eis in der nordöstlichen Ecke gesammelt, überall sonst ist der See eisfrei.
 
Temperaturen in den Binnengewässern.
Die Gewässertemperatur stieg schnell und erreichte am Ende der Woche 4-8 °C, nur der Fluss Narva erreichte knapp +1 °C.


 

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