Seidenschwänze brüten selten in Estland, aber gelegentlich schon. Durchzieher von Finnland und Karelien werden schon seit einer Woche gesehen. Die größte Anzahl von Durchziehern kommt im November-Dezember. Als Überwinterer können in Estland etwa zwanzigtausend bleiben und wir sehen sie öfter in den Städten.
Die auffälligen Vögel treten in Scharen auf. Normalerweise haben sie keine Angst vor Menschen; nur wenn sie gestört werden fliegt die Gesellschaft auf einen Nachbarbaum. Nachdem sie in der Tundra und in Waldgebieten brüten kommen sie nicht oft in Kontakt mit Menschen; das Vertrauen ist so begründet.
Zu den Unterschieden zwischen Jung- und Altvögeln so viel: den Jungvögeln fehlt der schwarze Fleck am Hals und der Glanz des Gefieders ist dunkler. Die Altvögel haben einen seidigen Glanz; die Grundfarbe des Gefieders ist rötlich-braun und grau. Die Augen haben einen schwarzen Streifen und unter dem Hals ist ein gleichfarbiger Fleck. Der Schnabel ist kräftig, mit einer leicht gebogenen Spitze. Alle haben sie die stolze Haube. Die Flügelfedern sind schwarz mit gelben und weißen Flecken; Die Flugfedern haben gelbe Spitzen, wie sie auch der Schwanz hat. Ziemlich farbenfrohe Gesellen.
Sie suchen hungrig nach Futter. Äpfel, die noch an den Bäumen hängen sind besonders anziehend. Eine Schar kann in sehr kurzer Zeit einen Vogelbeerbaum, Kriechwacholder, Hagebutten, Aronia oder Weißdorn kahl fressen mit Hinterlassenschaften auf dem Boden, dicht bedeckt, unter den Bäumen oder Büschen von Beerenresten und anderen Überbleibseln. Diese „Unterschriften“ kann man ziemlich oft am Boden sehen.
Im Flug begleitet die Vögel der typische ununterbrochene sirrende Laut.