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Das Wetter der letzten zwei Wochen ohne Schnee setzt sich fort und die Wälder sind voll von Tierspuren. Da sind so viele Spuren, dass es schwer ist festzustellen wie alt sie sind. Doch das ist nicht wichtig, auch alte Spuren geben einen Eindruck vom Verhalten der Tiere. Am Freitag folgten wir, auf Schneeschuhen gehend, den Spuren eines Wolfrudels in Kõrvemaa.

Wir hatten an einigen Gabelungen der Spuren Glück mit der Wahl des Weges, denn wir kamen an das Nachtquartier der Wölfe. Hier hat das Rudel mehrere Tage verbracht. Wir identifizierten wenigstens 6 verschiedene Ruheplätze. Es machte den Eindruck dass dort mehrere Male geschlafen wurde, denn die Plätze waren tief geschmolzen. Von den Rastplätzen gingen unzählige Spuren in alle Richtungen.

Wölfe halten sich normalerweise in ziemlich offenen Gegenden von wo aus sie einen guten Überblick über die Umgebung haben auf. Dieses Mal war es in einer niedrig liegenden Flusswiese. Einige Rastplätze waren im Schilf, einige unmittelbar auf dem Flusseis.

Die Spuren waren besonders nahe dem Flusseis besonders  zahlreich. Es entstand der Eindruck, dass das Rudel zahlreiche Ausflüge vom Schlafplatz aus unternommen hatte. Nahe den Schlafplätzen waren die Pfade zertretener; etwas weiter weg zerstreuten sich die Spuren in verschiedene Richtungen.

An einigen Plätzen entdeckten  wir  Blutflecken. Diese wurden auf dem Schnee von läufigen Wölfinnen hinterlassen. Im Moment sollte die Paarungszeit der Wölfe zu Ende gehen. Doch nachdem die Spuren die wir gefunden hatten mindestens eine Woche alt waren war die Paarungszeit zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch in vollem Gange. Aus dem Foto unten kann man folgern, dass eine läufige Wölfin dort saß.

Ungefähr einen Kilometer entfernt vom Schlafplatz kamen wir zu einem sauber abgenagten Wildschweinschädel. Man kann annehmen, da0 es ein Überbleibsel von Wolfsfutter war.

Die Vorhersage für die nächsten paar Tage sagt keinen Schneefall voraus!