Jahr der Hummeln

2014

Pestizide – Gefahr für Hummeln

Text Eneli Viik
Foto Inga Ilves
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit
 
 
Hummeln können Pestiziden und Pflanzenschutzmitteln direkt während des Sprühens oder durch Nutzung von belasteten Pollen, Nektar oder anderen Pflanzensekreten, ausgesetzt sein. Die größte Gefahr bedeutet das Besprühen von blühenden Pflanzen, besonders mit Insektiziden (zum Beispiel Pyrethroide) – das sollte mit Sicherheit vermieden werden. Herbizide reduzieren auch die Nahrungsressourcen für Hummeln.
 
Bevor Pestizide vermarktet werden, wird eine Risikobewertung für Honigbienen durchgeführt – die Kreaturen, die zu schützen sind, sind jedoch ausschließlich Honigbienen. Die Ergebnisse werden auch oft auf Wildbienen, u.a. Hummeln überragen. Doch gibt es wichtige Unterschiede in dem Verhaltensmuster der Letzteren. Da die Hummelkolonie nur einjährig ist, sind im Frühjahr nur die jungen weiblichen Hummeln aktiv. Sie sind gerade dabei eine Kolonie zu gründen. So kann es, in dieser Zeit mit Pestiziden in Kontakt zu kommen, tödlich für die ganze zukünftige Kolonie sein. Außerdem sind die Hummelkolonien kleiner und so mehr vom Verlust  von Individuen beeinflusst. Anders als bei Honigbienen, Trophallacis, – gefressene und teilweise verdaute Nahrung mit anderen Koloniemitgliedern zu teilen – wird nicht bei Hummeln praktiziert. Einfach gesagt: die Giftstoffe in der Nahrung von Honigbienen in den Stock gebracht werden verdünnt, doch nicht unter Hummeln. Oft wird empfohlen die Bienenstöcke eine Zeitlang zu schließen um die Honigbienen zu schützen und am frühen Morgen oder späten Abend zu spritzen. Die Nester von Hummeln können jedoch nicht geschlossen werden und sie gehen auch am frühen Morgen und späten Abend hinaus um zu sammeln.
 
Pestizide können Bienen beeinflussen, unter ihnen auch Hummeln, tödlich oder sie werden auch nicht direkt getötet aber das Verhalten, die Physiologie und Vitalität werden beeinflusst. Forscher haben herausgefunden, dass Pflanzenschutzmittel negativ die Arbeitsteilung beeinflussen, wie z.B. die Entwicklung, Lebensdauer, das Sammelverhalten, Unterscheidungsvermögen von Gerüchen, Sozialverhalten, Orientierung und Lernkapazitäten, Reproduktion, Resistenz gegen Krankheitserreger etc. von Bienen.
 
Als Empfehlung sollte vorgegeben werden, dass chemische Pestizide nicht routinemäßig und nicht einfach als Prophylaxe angewandt werden;  ihre Notwendigkeit muss vorher im Feld bestimmt werden. Für Pflanzen sollten biologische Bekämpfungsmethoden bevorzugt werden und als erster Schritt sollte allgemeine Verwendung von verschiedenen präventiven Vorgehensweisen die eingesetzt werden – Fruchtfolge, natürliche Feinde der Schädlinge, bevorzugt werden und geeignete Bodenbearbeitungsmethoden.


 

EST EN DE ES RU  FORUM

       

Nachrichtenarchive