Information vom Tier des Jahres Team
Wieder eine Woche ohne Dachse. Es gab weder eine Spur von ihnen am Bau noch in der zweiten Kamera, die nahe den Höhlen platziert ist. Doch trotz der Abwesenheit von unserem Haupthelden, war das Leben im Wald lebhaft.
Zwei neugierige möchte-gern Marderhunde kamen in den Blick der Kamera am Bau. Wahrscheinlich der Nachwuchs, die hier überwinterten und oft in den Kameraaufzeichnungen gesehen wurden. Kleine Marderhunde sind es gewöhnt, alles zusammen zu machen. Wenn eines Notdurft verrichtet, dann muss der andere sich auch erleichtern. Zusammen sind sie unterwegs zu dem Moorkiefernwäldchen.
Um Mitternacht am nächsten Tag zeichnete die Kamera zuerst leuchtende Augen eines Marderhund Jungen auf, der zum Bau eilte. Unmittelbar danach folgte eine zweite Aufzeichnung mit einem verzweifelten Schrei in Not und ein Wolf der in Richtung des Schreis trottet. Danach Geräusche eines Kampfes sehr nah bei der Kamera. Eine Pfadkamera zeichnet erst auf, wenn ein Tier schon im Blick der Kamera ist. Niemals vorher. Manchmal beginnt das Video mit kurzer Verzögerung. Unter Berücksichtigung der Eigenschaften der Kamera können wir, wie folgt, rekonstruieren, was in der Nacht passiert ist: die Marderhund Jungen flüchteten zusammen vor den Wölfen. Das erste flüchtende Junge wurde nicht von der Kamera aufgenommen, hat sie aber ausgelöst. In den Aufzeichnungen sehen wir das zweite Junge das in kurzem Abstand gefolgt ist kurz am Bau hielt und ängstlich zurückschaute. Die kurze Aufnahmezeit der Kamera ist dann abgelaufen und der zweite Clip zeigt einen weiteren Wolf der in die Richtung des in Not schreienden Jungen trottet. Auch der zweite Clip wurde durch ein Tier außerhalb der Aufzeichnung ausgelöst, den ersten Wolf, der die Beute gegriffen hatte und in dessen Pfoten das Junge schreit. Der von der Kamera aufgezeichnete Wolf eilt, um dem ersten Wolf zu helfen. Aus den Geräuschen der Aufzeichnung kann gehört werden, dass sie zusammen schnell das Geschäft erledigten. Ein Wolf ist ein sehr geschickter und präziser Jäger. Er verstümmelt seine Beute nicht zum Spaß. Die Schreie, die aufgezeichnet wurden, könnten die einzigen sein, die überhaupt zu hören waren. Das Junge musste nicht lange Schmerzen leiden. Nachdem das erste Junge einen kleinen Vorsprung hatte, könnte es sein, dass es in dieser Nacht entwischt ist.
Während der Woche wurde der Bau mehrmals von Wildschweinen besucht. Am Ende des Videos fand auch ein Fuchs Grund den Bau zu besuchen.