Foto: Tarmo Mikussaar
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit
Estnischer Text gepostet am 13.04.2019
In einer dichten Population bekommt der Schwanz einige Narben.
Biberjunge leben bis zu zwei Jahre bei ihren Eltern und verlassen diese im frühen Frühjahr. Es sieht fast so aus, als hätte man ihnen ein Visum gegeben. Auf der Suche nach einem eigenen Zuhause müssen sie die Territorien vieler unbekannter Artgenossen passieren. Wie durch ein Wunder schaffen sie es.
Diese Aufgaben sind überhaupt nicht einfach. Zusätzlich zu den Instinkten müssen sie auf Grundlage von Versuch und Irrtum handeln. Viele kommen dabei um. Die Situation ist besonders kritisch bei Überbevölkerung. Die unbekannten Artgenossen empfinden kein Mitleid mit solchen Jungen.
Es gelten die Regeln des Kapitalismus. Falls nirgends ein Stützpunkt gefunden wird, können die Jungen zu ihren Eltern zurückkehren, aber ohne Bräutigame oder Bräute. Das Junge wird ein Jahr lang hart an seinem Geburtsplatz arbeiten müssen, stärker werden und im nächsten Frühjahr einen weiteren Versuch unternehmen.
Die Geschlechtsreife wird im dritten Lebensjahr erreicht. Bis dahin wurde meist ein eigenes Revier gefunden und ein primitiver Wohnraum geschaffen. Es wird angenommen, dass 1/5 der Biber Weibchen im Alter von zwei Jahren geschlechtsreif werden. Offenbar haben wir es mit denen zu tun, die sich mit einem sympathischen Junggesellen mit Grundbesitz treffen, der ein Heiratsangebot gemacht hat. Andere können den ganzen Sommer auf der Suche nach Lebensraum umherstreifen und in allen möglichen Plätzen einfallen, wie z.B., Gartenteiche. Bis Herbst werden sie irgendwo sesshaft oder im Fall von Schlechterem zu den Eltern zurückkehren.
Vahur Sepp