Ein Reh kam um Pilze am Dachsbau aufzunehmen

Information vom Tier des Jahres Team 30.07.2016

Seit dem Start der Kamera Ende letzten Jahres wurde der Dachsbau zweimal von Rehen besucht. Beide Male waren überraschend und verursachten hochgezogene Augenbrauen. Im frühen Frühjahr, als der Waldboden weiß von Windröschen war, kamen zwei Rehe ins Blickfeld der Kamera. Sie schlemmten nur die Windröschen. Rissen sie bei jedem Schritt heraus und versuchten nicht einmal andere Pflanzen. Das Ganze wurde durch die Tatsache interessant, dass das Windröschen eine giftige Pflanze ist. Sie zu essen erzeugt beim Menschen zum Beispiel Windröschen Vergiftung. Nach Angaben in der Literatur ist sie auch für Tiere nicht genießbar.

Nun, dann die zweite Überraschung. Das Reh verbrachte fast zwei Minuten an dem Bau, beschnupperte alles, doch seine Nase war nur auf Pilze fixiert. Beim Säubern der Bauten vor der Kamera im frühen Sommer, hat der Dachs ca. zwanzig Zentimeter hoch Kies vor seinem Eingang aufgehäuft. Das Interessante ist, dass Pilze, genauer Kahler Krempling (Paxillus involutus ), in einer Erde anfangen zu wachsen, die frisch aus dem Untergrund ist und gemischt wird. Genau diese interessanten Kahlen Kremplinge brachten unseren Besucher diese Woche vor die Kamera. Das Reh verspeiste die Pilze mit Genuss. Als erfahrener und kenntnisreicher Pilzsammler suchte es die jüngeren und frischeren heraus.

Wie die Windröschen ist der Kahle Krempling nicht essbar für den Menschen. Während sich die Vergiftung durch Windröschen ziemlich bald nach dem Verzehr zeigt, ist die Vergiftung durch den Kahlen Krempling, früher und leider sogar jetzt bei einigem aus Unwissenheit gesammelt, subtiler. Das Gift sammelt sich im Körper und wird nicht von diesem ausgeschieden. Das Gift  lähmt die roten Blutkörperchen indem sie diese miteinander verklebt. Ankochen oder Einweichen extrahiert das Gift nicht aus dem Kahlen Krempling.

Der Effekt des Kahlen Kremplings auf Rehe ist nicht bekannt.