Neuer Naturfilm „Der große Fluss“ von estnischen Filmemachern
24.04.2011 - 21:29 | Looduskalender
Interview von: Helen Arusoo
Übersetzung ins Englische: Liis
Vom Englischen ins Deutsche: Leonia
Episode: Schneeeule mit Jungen
Der Naturfilm "Der große Fluss" hat im Artis Kino am Donnerstag Premiere. Der Regisseur Riho Västrik, erklärte Looduskalender in einem Kurzinterview, warum er vor drei Jahren einen Film über den fernen Fluss Lena drehte.
Der Film “Der große Fluss” dreht sich um das riesige Flusssystem der Lena, dass mit seiner Länge von 4.400 km für Esten kaum vorstellbar ist. Wie verändern sich Klima und Landschaft in solch einem Raum? Der Film handelt von der Quelle und der Mündung der Lena. Die 4000 Kilometer dazwischen haben wir nicht aufgenommen, obwohl wir auch in den Bereichen in der Mitte gedreht haben, zum Beispiel an den Säulen der Lena. Die Lena beginnt in den Bergen, an den Hängen des Baikal-Gebirges, fließt durch die sibirische Taiga, Steppen und Tundra, um dann ins Arktische Meer zu münden. Wo es gebirgiger ist, ist das Flussbett schmaler, dort, wo die Felsbarrieren enden, breitet sich der Fluss kilometerweit in der Landschaft aus. Sein Delta ist nur wenig kleiner als ganz Estland.
Ein großer Teil des Flusslaufs verläuft im Permafrost. Das ist schwierig zu begreifen, weil die Mündung des Flusses im Wesentlichen auf dem gleichen Breitengrad liegt wie Estland. Aber dennoch kommen diese Permafrost-Inseln bis hin zum Baikal vor, was bedeutet, dass für die meisten am Lena-Ufer lebenden Menschen sie auch die einzige Wasserquelle ist.
Was bedeutet der Fluss Lena für Sie, den Regisseur des Filme "Der große Fluss“?
Es ist ein romantisches Abenteuer natürlich mit dem Ziel, eine Erfahrung zu machen und Wissen zu etwas zu finden. Die Lena während dreier Jahre aufzusuchen bestätigte die Richtigkeit der ursprünglichen Idee – dieser "große Fluss" wirkt wie ein Magnet und zwar nicht nur auf die Tiere und Vögel, die an seinen Ufern leben, sondern auch auf die Menschen. Zum einen ist es ihre Ursprünglichkeit, im Bereich des Oberlaufes ebenso wie in dem des Unterlaufes, zum anderen ist es ihre Größe und Stärke. Die die Lenaquelle umgebende Taiga erscheint ebenfalls wie Wasser — ein Weltmeer. Aus größerer Distanz betrachtet zeigt einem die wogende bläulich grüne Fläche, die bis hinter den Horizont reicht, die eigene Bedeutungslosigkeit. aber mit den rechten Fähigkeiten und einem guten Willen muss man sich vor dieser Winzigkeit nicht fürchten.